Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 864

Band 2 - Teil V - Meteorologie

Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1Von der ersteren Gattung ist eines der besten das Bouguer-
2sche. Es besteht aus einem Blech A Fig. 11. von 1 Quadrat-
3fuß Fläche, welche dem Winde senkrecht auf folgende Art ent-
4gegen gestellt wird. Die Fläche ist in der Mitte an einem Stiele B
5befestiget, und dieser Stiel geht in eine Röhre hinein, an dessen
6Boden eine Spiralfeder C entgegen drückt. Wird nun die Fläche
7auf solche Art dem Winde entgegengestellt, so treibt er sie der
8Röhre entgegen, den Stiel derselben in die Röhre hinein, und |
9die Spiralfeder zieht sich zusammen. Ein stärkerer Wind treibt150
10natürlich den Stiel tiefer hinein, als ein schwächerer, und so kann
11man folglich die Stärke desselben bestimmen. Durch einen Sperr-
12kegel wird nähmlich der Stiel festgehalten, daß er nicht wieder
13zurück kann, und so läßt sich nun beobachten, wie tief ihn der
14Wind hinein getrieben hat, und versuchen, wie viel Gewicht man
15brauchen würde, ihn eben so weit hinein zu treiben. Zu dem Ende
16ist die Rolle D angebracht, über welche das Gewicht E an einem
17Faden herabhängt.
18Das Wilkesche Anemometer ist fast eben so eingerichtet. Nur
19drückt der Stab an eine Blase, die um eine mit Quecksilber ange-
20füllte Büchse gebunden ist. Hinter der Büchse ist eine Röhre ange-
21bracht, in welcher sich Weingeist befindet. Wenn nun der Wind
22weht, so drückt der Stab das Quecksilber aus der Büchse in die |
23Röhre, und so steigt der Weingeist. Daher heißt es auch Anemo-151
24barometer. Siehe darüber Goth. Magaz. III, 2, p. 107. Es sieht
25ungefähr aus, wieFig.12. darstellt. A ist eine Quecksilberröhre;
26bey B ist eine dünne Haut, auf welche der Stempel C stößt. Dieser
27Stempel ist an dem Hebel DE befestigt, an welchem die Fläche F
28angebracht ist, auf welche der Wind stößt. Bey G ist das Hypo-
29mochlion. – In der höhern Mechanik läßt sich aus dem Druck
30des Wassers auf eine gewisse Fläche, die Geschwindigkeit dessel-
31ben berechnen. Dieß will man denn auch auf diese Anemometer
32anwenden. Allein hierbey sind noch sehr viele Schwierigkeiten.
33Das Dahlbergische Anemometer gehört auch zu dieser Clas-
34se. Es hat eine allerliebste Einrichtung, und ist zugleich auch ein
35Plagoscop. Auch die Neigung des Windes gegen den Hori|zont152
36zeigt dasselbe an. Siehe darüber Goth. Magaz. I, 1, 174.
37Zu Anemometern, welche die Geschwindigkeit des Windes
38anzeigen, gehört das Woltmannsche und das vom Candidat
39Örtel. Über das letztere siehe Goth. Magaz. VI, 1, S. 89. und
40Kästners Erläuterungen darüber, eb. das. VI, 3, S. 84.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244414 Personenregister ~ Bouguer, Pierre ~ Anemobarometer. 14851 2 864 1-2 kapitalis Bouguer- sche siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Dalberg, Karl Theodor Anton Maria von ~ Schriften ~ Anémométre proposé aux amateurs de météorologie (1780–1781) ~ Rezension 1781. 9984 2 864 33-36 Dahlbergische Goth. Magaz. I, 1, 174 siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Kästner, Abraham Gotthelf ~ Schriften ~ Ueber die Idee zum Windmesser (1790). 10443 2 864 40 Kästners siehe Gesamtregister.
0 244414 Sachregister ~ Anemometer. 3755 2 864 1-40 1 1 Von der ersteren Gattung ist eines der besten das Bouguer- sche. Es besteht aus einem Blech A Fig. 11. von 1 Quadrat- fuß Fläche, welche dem Winde senkrecht auf folgende Art ent- gegen gestellt wird. Die Fläche ist in der Mitte an einem Stiele B befestiget, und dieser Stiel geht in eine Röhre hinein, an dessen Boden eine Spiralfeder C entgegen drückt. Wird nun die Fläche auf solche Art dem Winde entgegengestellt, so treibt er sie der Röhre entgegen, den Stiel derselben in die Röhre hinein, und | die Spiralfeder zieht sich zusammen. Ein stärkerer Wind treibt 150 natürlich den Stiel tiefer hinein, als ein schwächerer, und so kann man folglich die Stärke desselben bestimmen. Durch einen Sperr- kegel wird nähmlich der Stiel festgehalten, daß er nicht wieder zurück kann, und so läßt sich nun beobachten, wie tief ihn der Wind hinein getrieben hat, und versuchen, wie viel Gewicht man brauchen würde, ihn eben so weit hinein zu treiben. Zu dem Ende ist die Rolle D angebracht, über welche das Gewicht E an einem Faden herabhängt. Das Wilkesche Anemometer ist fast eben so eingerichtet. Nur drückt der Stab an eine Blase, die um eine mit Quecksilber ange- füllte Büchse gebunden ist. Hinter der Büchse ist eine Röhre ange- bracht, in welcher sich Weingeist befindet. Wenn nun der Wind weht, so drückt der Stab das Quecksilber aus der Büchse in die | Röhre, und so steigt der Weingeist. Daher heißt es auch Anemo- 151 barometer. Siehe darüber Goth. Magaz. III, 2, p. 107. Es sieht ungefähr aus, wie Fig. 12. darstellt. A ist eine Quecksilberröhre; bey B ist eine dünne Haut, auf welche der Stempel C stößt. Dieser Stempel ist an dem Hebel DE befestigt, an welchem die Fläche F angebracht ist, auf welche der Wind stößt. Bey G ist das Hypo- mochlion. – In der höhern Mechanik läßt sich aus dem Druck des Wassers auf eine gewisse Fläche, die Geschwindigkeit dessel- ben berechnen. Dieß will man denn auch auf diese Anemometer anwenden. Allein hierbey sind noch sehr viele Schwierigkeiten. Das Dahlbergische Anemometer gehört auch zu dieser Clas- se. Es hat eine allerliebste Einrichtung, und ist zugleich auch ein Plagoscop. Auch die Neigung des Windes gegen den Hori|zont 152 zeigt dasselbe an. Siehe darüber Goth. Magaz. I, 1, 174. Zu Anemometern, welche die Geschwindigkeit des Windes anzeigen, gehört das Woltmannsche und das vom Candidat Örtel. Über das letztere siehe Goth. Magaz. VI, 1, S. 89. und Kästners Erläuterungen darüber, eb. das. VI, 3, S. 84 . siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Wilcke, Johan Carl ~ Schriften ~ Nytt försök till en anemo-barometer eller vindvåg (1782) ~ Neuer Versuch zu einem Anemobarometer oder einer Windwage (dt. von A.G. Kästner 1785) ~ Zusammenfassung 1785. 14842 2 864 24 Goth. Magaz. III, 2, p. 107 siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Wilcke, Johan Carl ~ Anemobarometer. 28188 2 864 18 kapitalis Wilcke siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Woltmann, Reinhard ~ Anemometer. 28197 2 864 38 kapitalis Woltmann siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Oertel, NN ~ Schriften ~ Ideen zur Einrichtung eines Windmessers (1789). 10871 2 864 38-39 vom Candidat Örtel . Über das letztere siehe Goth. Magaz. VI, 1, S. 89 siehe Gesamtregister.
0 244414 Personenregister ~ Oertel, NN ~ Schriften ~ Ideen zur Einrichtung eines Windmessers (1789) ~ Anmerkungen dazu von A.G. Kästner (1790). 14841 2 864 40 Kästners Erläuterungen darüber, eb. das. VI, 3, S. 84 siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

02444142864201tafelVNat_2gamn_tafeln-5-1.jpgFig. 11. Bändchen 5, Tafel 1 (Figur 11)
024441428642501tafelVNat_2gamn_tafeln-5-1.jpgFig.12. Bändchen 5, Tafel 1 (Figur 12)
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