1
Hülfe des Termometers. Des wegen kocht auch das Wasser im luftleeren
1
Raume so geschwind. so lange ein Kochendes Wasser seine Hitze mit seinen
2
Dämpfen frey absetzen kann so lange kommt es zu keinem höhern Grade von
3
Hitze. verstärckung des Feuers bewirckt blos eine schnellere
4
Dampfentwikelung. Das termometer wird keine höhere Grade zeigen. – Aber
5
sobald wie man den Druck aufs Wasser verstärckt so bald nimmts auch eine
6
größere Hitze an.“
7
8
Überlieferung: 1812 (H1, p. 99): „P. 44. Ein digestor Papini von Kupfer
9
(Papinischer Topf) aus Engelland, ist vom Observatorio, wo er befindlich
10
war, in diese Samlung gekommen.“, 1838: „in den untern Räumen des
11
Cabinets“, 1849: „Weber“; (Inv. Exp.-Physik; H3, Bl. 7r, Inv.-Nr. 101), dabei
12
Vermerk mit Bleistift (1866 Kohlrausch ?): „85.“
13
Zum Papinianischen Topf vgl. ErxH, 442,21 – 36 und VNat 4, 140 (Text Nr. 11)
14
mit den zugehörigen Anmerkungen. L. stand früher schon das Modell eines
15
Papinianischen Topfes aus Uffenbachs Sammlung zur Verfügung, vgl. Uff.-Nr.
16
215.
17
Über das Geschenk des Papinianischen Topfes hat Kästner (Göttingen 1771)
18
in den Göttingischen Anzeigen berichtet und die Vorrichtung eingehend
19
beschrieben: „In eben der Versammlung zeigte der Herr Hofrath Kästner, eine so
20
genannte papinische Maschine, die zu dem hiesigen Vorrathe mathematischer
21
und physischer Instrumente von Hrn. Brande Doct. und Practicus der
22
Arzneykunst in London geschenkt worden ist. Sie ist in England verfertigt; das
23
Wesentliche besteht, wie bekannt, aus einem kupfernen Topfe, der inwendig
24
verzinnt, und mit einem breiten Rande versehen ist, vermöge dessen er auf einem
25
eisernen Gestelle ruht, und so über das Feuer gesetzt wird. Ihn verschließt ein
26
starker meßingener Deckel, über welchen ein eisernes Kreuz gelegt wird, in
27
dessen Enden vier Löcher sind, diese Löcher passen auf andere im Rande des
28
Topfs, und im Rande des eisernen Gestelles, dadurch lassen sich vermittelst vier
29
Schrauben, Deckel, Topf, und Gestelle fest zusammenschrauben, nachdem man
30
zuvor in den Topf das Wasser, mit dem, was darinnen soll gekocht werden,
31
gethan hat. Damit die Dünste, in welche das Wasser aufgelöset wird, dem Topfe
32
bey zu starker Ausdehnung keine Gefahr bringen, so finden sie einen Ausweg
33
durch ein Loch im Deckel, indem sie einen kegelförmigen Zapfen der im Loche
34
frey stecket, etwas in die Höhe heben, und sich dadurch zwischen dem Zapfen
35
und dem Rande des Loches eine Oeffnung machen. Der Zapfen hat oben einen
36
Einschnitt, in welchen sich ein eiserner Hebel legen läßt, dessen eines Ende
37
mitten über dem Kreuze fest, das andere ganz frey ist. Näher bey diesem Ende
38
hat der