1es auf Meilen ankömmt, der Fehler auch nicht mehr beträgt.
2– Man hat gefragt, ob es | bey Schützenhöfen und dergleichen,271
3nicht eine Stelle gibt, wo der Schall vom Schuße und der Schall
4vom Scheibenschlage zugleich gehört werden kann! Die Antwort
5darauf ist: Nein. Der Schall vom Schuße ist nähmlich dann schon
6weit voraus, wann die Kugel in die Scheibe schlägt, und der Schall
7davon kann den ersten Schall nicht mehr einhohlen.
8Selbst noch kleinere Distanzen lassen sich mittelst des Schalles
9messen. – In der Musik kann man kleine Räume außerordent-
10lich leicht behalten. Eben so auch beym Schalle überhaupt. Man
11nimmt 20 zusammen, und dividirt dann mit 20 so hat man 1, z.B.
12wenn die Zimmerleute Nägel auf den Dächern einschlagen.
13Auch kann man die Tiefe eines Brunnens, nach dem Schalle
14eines hineingeworfenen Steins berechnen. Die Aufgabe ist die:
15Wenn man einen Stein in einen Brunnen fallen läßt, aus der | Zeit,272
16zwischen dem Momente, da man den Stein fallen läßt, und dem,
17da man den Schall hört, die Tiefe des Brunnens zu berechnen. Es
18sey die beobachtete Zeit = 10 Sekunden: so ist dieselbe natürlich
19aus folgenden zwey Zeitmomenten zusammengesetzt: erstens aus
20der Zeit, welche der Stein zum Hinabfallen in den Brunnen, und
21zweytens aus der Zeit, welche der Schall zum Heraufkommen
22aus dem Brunnen braucht. Da sich die Höhen des Falles, wie
23die Quadrate der Zeiten verhalten, und also die Zeiten, wie die
24Quadratwurzeln der Höhen: so ist die erstere Zeit =x15,095.
25und eben so die zweyte =x1038.Beyde Formeln zusammen addirt,
26geben also für die Tiefe des Brunnens = x, folgende Gleichung:
27x15,095+x1038=10.∗273