1
Brugmans’ Kritik und eigenen kritischen Einwänden. (Vgl.
2
Nr. 19 und 20, sowie die Anm. 203 – 210). Die meisten Physiker
3
aus Lichtenbergs Generation wollen von Wirbeln nichts mehr
4
wissen: Man „erdichte sich keine Wirbel und Ströme, keine Ka-
5
näle mit Klappen und Ventilen, und wer weiß was sonst noch
6
mehr“, schreibt etwa Karsten, „da alle diese Dinge wohl eben so
7
wenig als die Bewohner von Klimms Unterwelt in der Natur vor-
8
handen sind.“ Letztlich erweisen sich nach Auffassung der mei-
9
sten Physiker alle Hypothesen über das Wesen des Magnetismus
10
als unzulänglich, weshalb Klügel konstatiert: „Die magnetische
11
Kraft ist wohl die räthselhafteste unter allen. Keine Erklärung
13
Über die Grenzen rein physikalischer Betrachtungen hinaus
14
gehen Lichtenbergs Bemerkungen zum animalischen Magnetis-
15
mus (vgl. Text Nr. 24). Was diesen „Wust von Gauckelspiel“
16
betrifft, so stimmt er mit dem Gutachten der Berliner Akademie
17
der Wissenschaften (vgl. Anm. 280) und dem Urteil einer von
18
Ludwig XVI. einberufenen Untersuchungskommission überein,
19
der u. a. der von ihm verehrte Benjamin Franklin angehörte (vgl.
20
Anm. 308). Für den Aufklärer Lichtenberg ist es aber darüber
21
hinaus Anlaß zu sarkastischen Bemerkungen über die „er-
22
staunlichen Würckungen der Einbildungskrafft“ im allgemeinen
23
und über „manipulirte Jungfern“ im besondern; auch nimmt er
24
die Gelegenheit wahr, seine Hörer mit einigen Anekdoten über
25
den „Charlatan und Windbeutel“ Mesmer zu erheitern. Im Som-
26
mer 1785 endet das Magnetismus-Kapitel mit Bemerkungen
27
über Mesmer, zehn Jahre später ist in der Vorlesung vom „thie-
28
rischen Magnetismus und von der innern Wirkung des Magne-
29
ten“ nicht mehr die Rede. Die Zeiten, meint Lichtenberg Mitte
30
der neunziger Jahre, sind „Gottlob! vorüber, wo man hievon