1
iX. Von der Wärme und Kälte
2
IX.1 Vorbemerkung
3
„Die Untersuchung, über Wärme und Feuer hat seit etwa 30 Jah-
4
ren die Naturforscher sehr beschäftigt. Sie ist, so wohl für sich,
5
als wegen ihres Einflusses auf andere, ungemein wichtig“, so
7
Wärmelehre, wie sie von Erxleben 1772 in der ersten und noch
8
1777 in der zweiten Auflage seiner ‚Naturlehre‘ dargestellt wird,
9
liegt vor der von Klügel angegebenen Zeitspanne. Diejenigen
10
„zahlreichen neuen Entdeckungen auf diesem Felde“ (Klügel),
11
die in die Zeit nach Erscheinen der zweiten und vor Erscheinen
12
der sechsten Auflage des Erxlebenschen Kompendiums fallen,
13
lassen sich mit Namen und Publikationen verbinden: Lambert
14
(Pyrometrie 1777), Crawford (Experiments and Observations
15
1778 und 1788), Lavoisier und Laplace (Mémoire sur la chaleur
16
1783), Landriani (Dissertation sur la chaleur latente 1785),
17
Pictet (Essais de physique 1790) und J. T. Mayer (Gesetze und
18
Modificationen des Wärmestoffs 1791).
19
Sie alle waren Lichtenberg bekannt und haben Eingang in
20
seine Vorlesungen oder in die gedruckten und ungedruckten
21
Zusätze des Erxlebenschen Kompendiums gefunden. In dessen
22
neuntem Abschnitt „Von der Wärme und Kälte“ geht es um die
23
Ursache der Wärmeempfindung; um die Wirkungen der Wärme,
24
d. h. Ausdehnung, Gefrieren, Schmelzen, Sieden, Verdampfen
25
und Verbrennen; um die Messung der Wärme mit Hilfe von
26
Thermometern und Pyrometern; um Entstehung und Leitung der
27
Wärme und schließlich um deren Natur.
28
Wie die Notizen in den ‚Büchelgen‘ K 6 und K 7 zeigen, hat
29
Lichtenberg zur Behandlung der Wärmelehre im Sommerhalb-
30
jahr 1785 12 Vorlesungsstunden benötigt; er hat sich bei seinem
31
Vortrag im Wesentlichen an die vom Kompendium vorgegebene
33
Die unter der Rubrik ‚Heffte‘ edierten Aufzeichnungen auf
34
losen Blättern werden den folgenden Abteilungen zugeordnet: