Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 67

Band 3 - I. Einleitung in die Naturlehre - Heffte

183117
183119
3
0
1 lichkeit unter der Form von Raum darstellen; der Raum aber ins
2 Unendlich getheilt werden kan.
3 3te Categorie. Mechanick, Relation gegen andere Körper.176 Hier
4 wird der Satz bewiesen, daß die Menge der Materie bloß aus der
5 Quantitate Motus geschäzt werden könne, eben weil sie ins un-
6 endliche Theilbar ist und also nicht aus der Menge von Theilen
7 geschäzt werden könne, also bloß aus MC.177 Trägheit ist bloß
8 Gleichgültigkeit gegen Ruhe und Bewegung, das was viele neuere
9 Folgen der Trägheit nennen ist Folge der Stoßkrafft |
10 77r = GEndlich 4te Verstandes Funcktion Modalität.
11 Betrachtet Bewegung in Rücksicht auf unsere Erkenntniß Ver-
12 mögen. Phänomenologie178
13 Hier wird erwiesen, daß zum Beyspiel geradelinigte Bewegung
14 ohne irgend einen Bezug auf etwas Materiales ausser ihr, mithin
15 absolute Bewegung gar nicht erkennbar und unmöglich ist.179
16 Hierauf folgen noch einige Lehrsätze über die Kreisbewegung
17 und den Beschluß machen noch einige Betrachtungen über den
18 Raum, die sich mit den merckwürdigen Worten schließen: Sieh.
19 Met. Anfangsgründe lezte Seite.180
20 Nr. 19.VII E 7, 17r – 19r
21 17rAn Herrn W.181
22 Raum und Zeit182
23 Unendliche Theilbarkeit
24 Unser Gemüth ist mit einem Vermögen ausgerüstet gewisse Ein-
25 drücke zu empfangen, dieses heißt das vorstellungsvermögen, und
26 diese Eindrücke mit einander zu verbinden, das heißt das man-
27 nigfaltige in ihnen auf eine gewisse Einheit zu bringen, zu urthei-
28 len und Schlüsse zu ziehen. Dieses pflegt man das Vorstellungs-
29 Vermögen zu nennen. Vorstellung ist also jede innere Bestim-

Textkritischer Kommentar

67 9  Folgen]
67für Wirckung
textkritik 190385
645549 183118 3
67 10  Verstandes Funcktion]
67für Categorie
textkritik 190386
645550 183118 3
67 24  Unser Gemüth]
67danach gestr. unsere Seele
textkritik 190392
645556 183118 3
67 24  Vermögen]
67für Erkenntniß Vermögen
textkritik 190393
645557 183118 3
67 25  dieses … und]
67für Vorstellungen zu erhalten
textkritik 190394
645558 183118 3
67 26  Eindrücke]
67für Vorstellungen
textkritik 190395
645559 183118 3
67 27  Einheit … bringen]
67für zu verbinden
textkritik 190396
645560 183118 3
67 28 – 29  Vorstellungs-Vermögen]
67für Erkenntniß-Vermögen
textkritik 190397
645561 183118 3
67 29  nennen]
67danach erg. und gestr. und Erkenntniß Vermögen in so fern wir uns vorstellen
textkritik 190398
645562 183118 3
67 29 – 68,2  Vorstellung … 346)]
67erg. am Rand
textkritik 190399
645563 183118 3

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

469 176 
469 „Materie ist das Bewegliche, so fern es, als ein solches, bewegende Kraft hat“, heißt es in Erklärung 1 der Mechanik (MAdN, §S. 91 = KA 4, 536).
anmerkung 190383
645547 183118 3
469 177 
469 Vgl. Mechanik, Lehrsatz 1 (MAdN, §S. 92) und den nachfolgenden Beweis.
anmerkung 190384
645548 183118 3
469 178 
469 „Materie ist das Bewegliche, so fern es, als ein solches, ein Gegenstand der Erfahrung sein kann“, heißt es in der Erklärung der Phänomenologie (MAdN, §S. 113 = KA 4, 554).
anmerkung 190387
645551 183118 3
469 179 
469 Lehrsatz 1 der Phänomenologie (MAdN, §S. 114 = KA 4, 555) lautet: „Die geradlinige Bewegung einer Materie in Ansehung eines empirischen Raumes ist, zum Unterschiede von der entgegengesetzten Bewegung des Raums, ein blos mögliches Prädikat. Eben dasselbe in gar keiner Relation auf eine Materie außer ihr, d. i. als absolute Bewegung gedacht, ist unmöglich.“
anmerkung 190388
645552 183118 3
469 180 
469 „Und so endigt sich die metaphysische Körperlehre mit dem Leeren und eben darum Unbegreiflichen, worin sie einerlei Schicksal mit allen übrigen Versuchen der Vernunft hat, wenn sie im Zurückgehen zu Prinzipien den ersten Gründen der Dinge nachstrebt, da, weil es ihre Natur so mit sich bringt, niemals etwas anders, als so fern es unter gegebenen Bedingungen bestimmt ist, zu begreifen, folglich sie weder beim Bedingten stehen bleiben, noch sich das Unbedingte faßlich machen kann, ihr, wenn Wißbegierde sie auffordert, das absolute Ganze aller Bedingungen zu fassen, nichts übrig bleibt, als von den Gegenständen auf sich selbst zurückzukehren, um, anstatt der letzten Grenze der Dinge, die letzte Grenze ihres eigenen sich selbst überlassenen Vermögens zu erforschen und zu bestimmen.“ (MAdN, §S. 126 = KA 4, 564 f.)
anmerkung 190389
645553 183118 3
469 181 
469 Nicht ermittelt.
anmerkung 190390
645554 183118 3
469 182 
469 Es besteht kein Zweifel, daß auch das folgende Stück L.s Auseinandersetzung mit Kants kritischer Philosophie zu danken ist, wobei es wohl dem Adressaten W. die entscheidenden Überlegungen vorstellen wollte. Die Überschrift verspricht eine Darstellung der transzendentalen Aesthetik der KdrV, das trifft aber nur in Bezug auf den Raum zu, von der Zeit ist nicht die Rede. Auch von unendlicher Teilbarkeit (vgl. etwa MAdN, Metaphysische Anfangsgründe der Dynamik, Lehrsatz 4) steht hier kein Wort (vgl. aber Kap. 2, Nr. 11). Nach den zuvor nachgewiesenen Übernahmen aus C. C. E. Schmids ‚Wörterbuch‘ kann man auch nicht sicher sein, ob L. nicht auch hier Überlegungen aus dem Umkreis der Kantischen Philosophie wiedergibt. Auf eine detailierte Untersuchung wird aber verzichtet. Die Unter|
470scheidung zwischen „praeter nos“ und „extra nos“ ist dagegen L.s ureigener Gedanke.
anmerkung 190391
645555 183118 3

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 183118 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VII A 13 ~ Bl. 77. 29919 3 67 10 = G Endlich 4te Verstandes Funcktion Modalität. siehe Gesamtregister.
0 183118 Verzeichnis der edierten Handschriften ~ NL VII E 7 ~ Bl. 17. 29921 3 67 21 17r siehe Gesamtregister.
0 183118 645555 Personenregister ~ Kant, Immanuel ~ Schriften ~ Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) ~ Hrsg. von K. Pollok 1997. 7080 3 469 182 MAdN siehe Gesamtregister.
0 183118 Personenregister ~ Kant, Immanuel ~ Schriften ~ Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) ~ Überblick L.s. 17608 3 67 1-19 lichtenberg 1 lichkeit unter der Form von Raum darstellen; der Raum aber ins Unendlich getheilt werden kan. 3 te Categorie. Mechanick, Relation gegen andere Körper. 176 Hier wird der Satz bewiesen, daß die Menge der Materie bloß aus der Quantitate Motus geschäzt werden könne, eben weil sie ins un- endliche Theilbar ist und also nicht aus der Menge von Theilen geschäzt werden könne, also bloß aus MC . 177 Trägheit ist bloß Gleichgültigkeit gegen Ruhe und Bewegung, das was viele neuere Folgen der Trägheit nennen ist Folge der Stoßkrafft | 77r = G Endlich 4te Verstandes Funcktion Modalität. Betrachtet Bewegung in Rücksicht auf unsere Erkenntniß Ver- mögen. Phänomenologie 178 Hier wird erwiesen, daß zum Beyspiel geradelinigte Bewegung ohne irgend einen Bezug auf etwas Materiales ausser ihr, mithin absolute Bewegung gar nicht erkennbar und unmöglich ist. 179 Hierauf folgen noch einige Lehrsätze über die Kreisbewegung und den Beschluß machen noch einige Betrachtungen über den Raum, die sich mit den merckwürdigen Worten schließen: Sieh. Met. Anfangsgründe lezte Seite. siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Trägheit ~ nach Kant. 17612 3 67 7 lichtenberg Trägheit siehe Gesamtregister.
0 183118 645555 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Auseinandersetzung mit Kants Philosophie. 17615 3 469 182 L.s Auseinandersetzung mit Kants kritischer Philosophie siehe Gesamtregister.
0 183118 645555 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Auseinandersetzung mit Kants Philosophie ~ Unterscheidung von praeter nos/extra nos. 17617 3 469-470 182 Die Unter scheidung zwischen „praeter nos“ und „extra nos“ ist dagegen L.s ureigener Gedanke. siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Quantitas motus. 5605 3 67 5 lichtenberg Quantitate Motus siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Philosophie, neue (Kant) ~ Bewegung. 15980 3 67 1-19 lichtenberg 1 lichkeit unter der Form von Raum darstellen; der Raum aber ins Unendlich getheilt werden kan. 3 te Categorie. Mechanick, Relation gegen andere Körper. 176 Hier wird der Satz bewiesen, daß die Menge der Materie bloß aus der Quantitate Motus geschäzt werden könne, eben weil sie ins un- endliche Theilbar ist und also nicht aus der Menge von Theilen geschäzt werden könne, also bloß aus MC . 177 Trägheit ist bloß Gleichgültigkeit gegen Ruhe und Bewegung, das was viele neuere Folgen der Trägheit nennen ist Folge der Stoßkrafft | 77r = G Endlich 4te Verstandes Funcktion Modalität. Betrachtet Bewegung in Rücksicht auf unsere Erkenntniß Ver- mögen. Phänomenologie 178 Hier wird erwiesen, daß zum Beyspiel geradelinigte Bewegung ohne irgend einen Bezug auf etwas Materiales ausser ihr, mithin absolute Bewegung gar nicht erkennbar und unmöglich ist. 179 Hierauf folgen noch einige Lehrsätze über die Kreisbewegung und den Beschluß machen noch einige Betrachtungen über den Raum, die sich mit den merckwürdigen Worten schließen: Sieh. Met. Anfangsgründe lezte Seite. siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Philosophie, neue (Kant) ~ Anfangsgründe der Naturwissenschaft. 16952 3 67 1-19 lichtenberg 1 lichkeit unter der Form von Raum darstellen; der Raum aber ins Unendlich getheilt werden kan. 3 te Categorie. Mechanick, Relation gegen andere Körper. 176 Hier wird der Satz bewiesen, daß die Menge der Materie bloß aus der Quantitate Motus geschäzt werden könne, eben weil sie ins un- endliche Theilbar ist und also nicht aus der Menge von Theilen geschäzt werden könne, also bloß aus MC . 177 Trägheit ist bloß Gleichgültigkeit gegen Ruhe und Bewegung, das was viele neuere Folgen der Trägheit nennen ist Folge der Stoßkrafft | 77r = G Endlich 4te Verstandes Funcktion Modalität. Betrachtet Bewegung in Rücksicht auf unsere Erkenntniß Ver- mögen. Phänomenologie 178 Hier wird erwiesen, daß zum Beyspiel geradelinigte Bewegung ohne irgend einen Bezug auf etwas Materiales ausser ihr, mithin absolute Bewegung gar nicht erkennbar und unmöglich ist. 179 Hierauf folgen noch einige Lehrsätze über die Kreisbewegung und den Beschluß machen noch einige Betrachtungen über den Raum, die sich mit den merckwürdigen Worten schließen: Sieh. Met. Anfangsgründe lezte Seite. siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Sinne ~ Sinnlichkeit (Vorstellungsvermögen) ~ Ausstattung des Gemüts. 16971 3 67 25 lichtenberg vorstellungsvermögen siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Gemüt (Selbst) ~ Ausstattung. 16970 3 67 24-28 lichtenberg Unser Gemüth ist mit einem Vermögen ausgerüstet gewisse Ein- drücke zu empfangen, dieses heißt das vorstellungsvermögen, und diese Eindrücke mit einander zu verbinden, das heißt das man- nigfaltige in ihnen auf eine gewisse Einheit zu bringen, zu urthei- len und Schlüsse zu ziehen. siehe Gesamtregister.
0 183118 Sachregister ~ Mechanik ~ nach Kant. 17611 3 67 3 lichtenberg Mechanick siehe Gesamtregister.
0 183118 645555 Sachregister ~ praeter nos ~ unterschieden von extra nos. 17616 3 469-470 182 Unter scheidung zwischen „praeter nos“ und „extra nos“ siehe Gesamtregister.
0 183118 645555 Personenregister ~ Schmid, Carl Christian Erhard ~ Schriften ~ Wörterbuch zum leichtern Gebrauch der Kantischen Schriften (1788). 7596 3 469 182 C. C. E. Schmids ‚Wörterbuch‘ siehe Gesamtregister.
183122528f86d77770f937554251

Abbildungen

Digitalisate

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01831183672101handschriftVNat_3VII_E7_17r.jpg17r VII E 7, 17r
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