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100Eine besondere Einrichtung Quecksilber durch Holz zu preßen.
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(Dieses ist das Instrument, dessen oben bey der Porosität gedacht
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worden)
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Herstellung: Nairne & Blunt, London, 1782.
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Historische Sammlung: Inv.-Nr. H91.
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Maße: Gesamthöhe 38,5 cm.
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Material: Glas (Rezipient); zweiteiliger Messingaufsatz, dessen einer Teil auf
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die obere Öffnung des Rezipienten gekittet ist; der andere Teil enthält den
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kleinen Becher aus Hartholz; Stopfen aus Hartholz; Filter aus Haselnußholz.
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Zeugnisse: 1795 (GamN, 31); 1796 / 97 (DycC, 35): „3ter [Versuch] von der
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Feinheit des QueckSilbers; das durch den Druck der Luft genöthigt wird
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durch Holz zu dringen. {geschiet mit der Luft Pumpe indem man die Luft aus
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der Flasche ziehet und die äusere Luft auf ein in derselben befestigtes Holz
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würcken la[e]ßt. worauf das Quecksilber ruhet.“; 1798 (BenP, Bl. 8v [m.
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Abb.]).
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 75): „AE. 86. Eine Gloke 10 Zoll hoch 3 1/2 Zoll
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weit, cylindrisch, nach dem Halse, der mit einer meßingenen Fassung
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versehen ist, kugelförmig zulaufend. Diese Fassung ist so eingerichtet, daß sie
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alle vorher genanten Röhren aufnehmen kan. Auch ist sie mit einem
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becherförmigen Gefäß von Holz versehen, in dessen Boden ein 4 Zoll langer
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Zweig von Haselholz eingeschraubt ist, durch dessen Poren Queksilber durch
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den Druk der Luft geprest wird, den Queksilber regen darzustellen.“, 1838:
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„in den untern Räumen des Cabinets“, 1849: „Weber“; (Inv. Exp.-Physik; H3,
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Bl. 6r): „76. Ein Holzbecher mit Messingschraube zum Filtriren des
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Quecksilbers.“, dabei Vermerk mit Bleistift (1866 Kohlrausch ?): „41.“; 1903
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(Inventarien-Verz.; H4, p. 3): „[1.M.] 18 Glocke mit Messingfassung und
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Thermometer (dazu Holzbecher zum Filtriren von Quecksilber, sowie
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Becherglas zum Auffangen desselben)“.
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Mit dem Hinweis auf die „Porosität“ in L.s Verzeichnis ist die Position Nr. 18
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gemeint. – Schon bevor L. 1782 die Luftpumpe von Nairne & Blunt erhalten hat,
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zeigte er Ende 1781 einen ähnlichen Versuch in seiner Vorlesung (RogP, 35),
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vermutlich mit einer Luftpumpe nach Haukesbee, vgl. die Anm. zu Nr. 377.
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In Mayers Katalog (H1, ebd.) folgt auf diese Vorrichtung: „AE. 87. Ein
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Becherglas, welches unter diese Gloke genau passet, und bis ans Gewölbe
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derselben reicht, mit einem durchbohrten Fuß.“ Das läßt vermuten, daß Mayer
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die Apparatur nicht nur für den Demonstrationsversuch zur Porosität, sondern,
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wie später auch Weber, als Hilfsmittel zur Reinigung von Quecksilber verwendet
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hat.