III. Physische Astronomie. 6. Von den Fixsternen.
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1dunklen Landes angesetzt haben, daß wir es gewahr werden,
2wenn uns diese Seite des Sterns zugekehrt wird, und wir nun ein
3Merkmahl der Umlaufszeit bekommen. Die Flecken in der Sonne
4wären dieß im Kleinen.
5Die Erfindung der Zeichen der Sternbilder hat man unstreitig
6den Chaldäern zu verdanken. Die Geschichte derselben ist vor-
7züglich im 4ten Theil der Lalandischen Astronomie umständ-
8lich abgehandelt. Auch Abbé Pluche hat darüber ein vorzügliches
9Werk in 2 Theilen: Histoire du Ciel. Paris 1739, 8. geschrieben.
10Die Sternbilder von dem Thierkreise sind die allerverständ-
11lichsten∗. | Ihre wahrscheinlichste Bedeutung ist folgende: da die608
12Chaldäer ihr Jahr mit der Frühlings-Nachtgleiche anfingen, und
13ihr Reichthum in Heerden bestand: so theilten sie diejenigen
14Sterne, durch welche die Sonne im Frühling wanderte, in die
15Sternbilder des Widders, Stiers, und der Zwillinge ein, um den
16neuen Segen damit zu bezeichnen, mit welchem ihre Heerden zu
17dieser Jahrszeit bereichert wurden†; Wid|der, weil der gewöhnlich609
18die kleinen Viehheerden anführt, und zur Zeit des Frühlings die
19Schaafe lämmern; Stier, wegen der Fruchtbarkeit der Kühe im fol-
20genden Monath; Zwillinge, ei|gentlich zwey Ziegen. – Die Sonne610
21hatte nun ihre größte Höhe erreicht und fieng an rückwärts zu
22gehen. Daher das Sternbild des Krebses, weil der auch zurückgeht.
23Im folgenden Monath dauert die Hitze immer noch, wie ein grim-
24miger hitziger Löwe fort. Nun kam die Erntezeit, folglich machte
25man zum Zeichen des dritten Sommermonaths, eine Schnitterinn,
26d.i. die Jungfrau. Mit dieser Jungfrau sieht es verdächtig aus.