II. Theorische Astronomie. 3. Von der Sonne.
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1Kalender angab. Papst Gregor XIII. nahm daher den Vorschlag
2mit Freuden an, welchen Aloys Lili, Arzt und Mathematiker
3aus Verona, zur Verbesserung dieses Fehlers machte, und der,
4als sein Urheber plötzlich starb, von seinem Bruder Anton Lili
5dem Pabst überreichet wurde. Er ließ ihn durch eine eigene Com-
6mission prüfen, und theilte ihn im J. 1577 allen Catholischen
7Regenten in der nähmlichen Absicht mit.
8Als er überall mit Lob und Beyfall aufgenommen wurde, ward
9endlich im J. 1581 die Verbesserung des Julianischen Kalenders
10dahin bestimmt: es soll|ten erstens nach dem 4ten Oktober des fol-469
11genden Jahrs 1582 – damit in demselben die Frühlingsnachtglei-
12che wieder auf den 21. März fallen möchte – 10 Tage weggelassen,
13und also nach dem 4ten Oktober sogleich der 15te geschrieben
14werden. Dieß war die Verbesserung für die Gegenwart. Damit
15sie aber auch für die Zukunft gelten möchte, ward zweytens
16beschlossen: es sollten die von 4 zu 4 Jahren einfallenden Schalt-
17jahre, bey drey nacheinander fallenden Sekularjahren wegfallen,
18und nur das 4te ein Schaltjahr bleiben; es sollte also das Jahr 1600
19ein Schaltjahr, die Jahre 1700, 1800 und 1900 gemeine Jahre
20und das Jahr 2000 wieder ein Schaltjahr u.s.w. seyn. Die Ursache
21dieser 2ten Bestimmung und eigentlichen Verbesserung erhellet
22aus dem Obigen; wobey man aber noch folgendes bemerken
23muß. Die Veronesischen Mathematiker bestimmten die Länge
24des Jahres zu 365d5h49'16''. Laut dieser Annahme schaltete der
25Julianische Kalender in 134 Jahren um einen vollen Tag zu viel
26ein. | Dieß beträgt also in 3 mahl 134 d.i. in 402 Jahren, drey470
27Tage. Und eben deßwegen dürfen drey nach einander fallende
28Sekularjahre keine Schaltjahre seyn; wodurch allerdings verhütet
29wird, daß sich das Frühlingsaequinoktium nie wieder von dem
3021. März entfernen kann. Freylich beträgt die Länge des Jahrs
31nach den neuesten Bestimmungen, wie oben angeführt wurde,
32365d5h48'48'' und ist folglich um 28 Sekunden noch kürzer, als
33es die Gregorianische Verbesserung annahm. Allein da diese
34jährlichen 28 Sekunden erst in 3200 Jahren einen ganzen Tag
35bilden: so wird erst nach diesem Zeitraum eine Verrückung der
36Frühlingsnachtgleiche um einen Tag bemerkbar werden, welcher
37man leicht dadurch wird abhelfen können, daß man einmal vier
38Sekularjahre nach einander zu gemeinen macht.
39Im März des J. 1582 ließ Papst Gregor XIII. ein Breve an
40alle europäischen Staaten ergehen, in welchem die neue Kalender-
41Reform bekannt gemacht und befohlen wurde, daß sie überall