Drittes und letztes Bändchen.
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1Glas gewesen, zersprungen seyn würde. – Lichtenberg wollte
2fortfahren, wenn er Zeit und Musse hätte dieses Experiment
3weiter zu verfolgen, vorzüglich der Argandischen Lampe wegen
4– um eine gleichförmige Quelle von Wärme zu haben:
5Thompson, oder der nachmahlige Graf Rumford, stellte über
6die Wärmeleitende Kraft, vorzüglich der Luft, schöne Versuche
7an. Er steckte das Thermometer in eine Glocke, um welche er in
8einem Gefäße heisses Wasser goß, und beobachtete nun, wie viel
9Zeit das Quecksilber in verschiedenen Luft- und andern Massen
10brauchte, um von 1°bis 70°zu steigen. Er fand folgendes:
11Massen, in welchen dasZeit, in welcher es138
12Thermometer steckte.von 1◦bis 70◦stieg.
13Im Torricellischen Vakuo10 53
14in gemeiner natürlicher Luft7 36
15in Luft um14verdünnt7 37
16in Luft um124verdünnt7 51
17in Wasser1 56
18in Quecksilber−3623
19Das Torricellische Vakuum ist demnach einer der allerschlech-
20testen Wärmeleiter – ein sehr wichtiger Umstand für die Theorie.
21d. Von der Capacität der Körper für den Wärmestoff.
22§. 490. 491.
23Unter der Capacität der Körper für den Wärmestoff versteht man
24das Vermögen derselben, bey gleichen Massen und Temperatu-
25ren, mehr oder we|niger freyen Wärmestoff zu erhalten. Es gibt139
26nähmlich Körper, die, wenn sie auch nach dem Thermometer glei-
27che Temperatur haben, und an Masse gleich groß sind, dennoch
28sehr ungleiche Mengen vom wirklichen Wärmestoff enthalten.
29Man unterscheidet daher, zwischen absoluten und specifischen
30Wärmestoff. Absoluter Wärmestoff eines Körpers ist die Menge
31des freyen Wärmestoffes, die dieser Körper ohne Rücksicht auf
32seine Masse und Volumen enthält. Specifischer Wärmestoff eines