IX. Von dem Wärmestoffe. §. 459.
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1sind eigentlich Delücsche Thermometer. Er hat aus ganz andern
2Absichten die Eintheilung von 80 Graden gewählt. Condamine
3warnte | ihn und sagte die Verirrungen voraus, die daraus ent-109
4stehen werden; allein er folgte nicht. – Ein eklatantes Beyspiel
5von der Confusion, welche aus der Verwechslung des Reaumür-
6schen Weingeists, und Delücschen Quecksilberthermometers
7entsteht, ist folgendes. Es ist aus La Landes Schriften genommen.
8Im Jahr 1760 den 19. Juny stand das Reaumürsche Thermome-
9ter in Paris auf 32., dieß in Quecksilber-Grade verwandelt, giebt
10104 Grade, also 8 Grad über die Wärme des menschlichen Blutes.
11Nun ist diese aber nach Reaum. auch = 3212Grad – und man
12sieht also die Confusion!
13§. 461 462 463.
14Andere Thermometer.
15Unter der Menge der übrigen Thermometer∗– Van Swinden
16hat 72 der|selben, die metallischen nicht mitgerechnet, mit ein-110
17ander verglichen – verdienen vorzüglich das Delislesche und
18das Celsiusische bemerkt zu werden; jenes weil die Petersburger
19Societät der Wissenschaften; dieses, weil ganz Schweden darnach
20rechnet. Delisle setzt beym Siedpunkt 0 und zählt hernach zum
21Gefrierpunkt, bey welchem 150 steht. Umgekehrt Celsius – ein
22geborner Schwede. Er setzt beym Gefrierpunkt 0 und zählt hinauf
23zum Siedpunkt, bey welchem hundert steht. Sein | Thermometer111
24wird gewöhnlich auch das schwedische genannt.†
25Wie wenig andere Fluida z.B. das Wasser zu Thermometern
26geschickt sind, mag folgendes Beyspiel zeigen. Man nehme ein
27Quecksilberthermometer = A und ein Wasserthermometer = B,
28und theile beyde in 800 gleiche Theile, von unten nach oben
29hinauf. Wenn das Quecksilber in A auf 100°steht, so wird das
30Wasser in B, bey der nähmlichen Wärme, erst auf 2°stehen; wenn