Drittes und letztes Bändchen.
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1die Maschine betrieben wird, liefert ohngefähr 400000 Cubikfuß
2Wasser in 24 Stunden.
3Wie Watt diese Maschine mit einer Mühle in Verbindung
4bringt, zeigtfig. 11. Zugleich brachte er dabey eine Verbesserung
5mit dem Cylinder an, welche man nach der vorigen Beschreibung,
6aus der Figur selbst verstehen wird. AB ist die Dampfröhre,
7welche der Dampf aus dem Kessel in den Cylinder führt. Die
8Ventile bb und aa sind immer kreuzweis entweder offen oder
9geschlossen. Die Kolbenstange C hängt nicht an einer Kette,
10sondern geht bis zum Balancier hinauf. Daher wird bey dieser
11Maschine der Kolben nicht durch ein Ueber|gewicht, sondern80
12durch die Kraft der Dämpfe gehoben; und die Maschine heißt
13deßhalbengine with the double Stroke. DE ist die Röhre, wel-
14che zum Condensator führt, und wird daherCondensations-Pipe
15genannt. Die Condensation des Dampfes ist eben so wie bey
16der vorigen Maschine eingerichtet. Das Schwungrad ist ganz von
17Eisen. Das Dunklere sind große Eisenmassen zur Vermehrung der
18Schwungkraft angebracht.
19Diese Maschine, die in einer Minute 12 bis 18 Züge (Stro-
20kes) macht, ist in der sogenanten Albionsmühle (Albion-Mill) bey
21Blackfriars Bridge angewandt worden. Sie trieb in verschiedenen
22Etagen 20 Mühlen, auf welchen in einem Tage 6480 Scheffel
23Getraide konnten gemahlen werden. Das Getraide windete sie
24aus den Booten selbst in die Höhe, und am Feuer, das zur Ent-
25wickelung der Dämpfe nöthig war, wurde es zugleich getrocknet.
26Sie kostete Boul|ton 70000 Pfund Sterling; brannte aber ab,81
27und war nur für 40000 assekurirt. Sie stand an der Themse,
28um den Leuten die Zufuhr des Getreides zu erleichtern. Siehe:
29Göttingischer Taschenkalender vom Jahr 1790.p. 137.
30Watt und Boulton, die 1774 zu Birmingham in eine Gesell-
31schaft getreten, haben über ihre verbesserten Dampfmaschinen
32ein Privilegium erhalten, das ihnen jährlich 14tausend Pfund
33Sterling einbringt. – Zwey Franzosen von den Kaufleuten Per-
34rier geschickt, reisten nach England, um eine Kopie von dieser
35Maschine zu erhalten. Wie sie so herumspionirten, bemerkte sie
36Boulton. Er war aber gleich so human gegen sie, und zeigte
37ihnen alles haarklein. Sie reisten nach Hause, und wollten eine
38solche Maschine nachmachen; konnten sie aber nicht zu Stande
39bringen. Darauf wurde sie bey Boulton bestellt, und im Jahr
401780. von ihm verfertiget. Sie gehörte für die Stadt | Paris, und82
41hatte die Bestimmung Wasser aus der Seine zu heben, und durch