Drittes und letztes Bändchen.
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1Arm H des Balanciers, der die Stangen der Saugpumpen in den
2Bergwerken u.s.w. bewegt, bewegt auch zugleich ein Druckwerk,
3wodurch das Wasser|reservoir l, aus welchem das in den Stiefel68
4einzuspritzende Wasser herabkömmt, mittelst der Röhre QR,
5stets mit neuem Wasser versehen wird.
6Dieß ist die ursprüngliche Einrichtung der Newkomenschen
7Dampfmaschine, bey welcher, wie man sieht, blos der Druck der
8atmosphärischen Luft die ganze bewegende Kraft ist, und die
9Dämpfe nur dazu dienen, um in dem Stiefel ein Vakuum hervor-
10zubringen. Lichtenberg erhielt die Nachricht darüber von einem
11Freund, der sich bey Watt in England aufgehalten hat. Späterhin
12wurde sie natürlich vielfach verbessert. Die Beschreibung und
13Abbildung einer solchen verbesserten Maschine, findet man bey
14Belidor und im Auszuge im Gehlerschen Wörterbuche.
15Diese Dampfmaschine hatte selbst in ihrem verbessertesten
16Zustande, noch drey wesentliche Fehler. Der erste war: daß das
17eingespritzte Wasser, durch die große | Hitze des Cylinders selbst69
18erwärmt und zum Theil in Dampf verwandelt wird, welcher, dem
19Drucke der Atmosphäre auf den Embolus widersteht, und die
20Bewegung desselben um vieles vermindert; der zweyte, daß eben
21dieses eingespritzte Wasser, welches auf den Boden des Stiefels
22herabfällt, nicht nur ihn selbst abkühlet, sondern auch der aus
23dem Kessel eindringenden Dampf so lange verdichtet, und in
24Wasser verwandelt, bis dieses Wasser selbst wieder in Dampf
25verwandelt wird, wodurch ebenfalls die Bewegung der Maschine
26verzögert wird; der dritte, daß man genöthiget war, die obere
27Grundfläche des Emboli beständig mit Wasser bedeckt zu erhal-
28ten, sowohl um das Trocknen des Leders zu verhindern, als um
29jeden Zutritt der Luft in dem untern Theil des Stiefels, wo der
30Dampf hinein kam, abzuhalten, wodurch der Embolus während
31seines Heruntergehens die Wände des Stiefels feucht | machte70
32und abkühlte. – Man könnte wohl dieß alles durch eine großere
33Quantität von Dämpfen compensiren, aber dazu hätte man wieder
34theils einen größern Kessel, theils mehr Brennmaterial nöthig.
35Alle diese Unvollkommenheiten verbesserte nicht nur, seit dem
36Jahre 1764 der berühmte Watt auf das glücklichste, sondern
37fügte auch noch neue und große Vollkommenheiten hinzu. Man
38muß aber auch bey seiner Dampfmaschine, die ältere und die neu
39verbesserte∗recht wohl unterscheiden. Jene, von welcher man