1Fläche fällt, einen Strahlenkegel bildet, von dem das Auge oder
2die andere Fläche, worauf die | Strahlen fallen, die Grundfläche323
3ausmacht.
4§. 299.
5Stärke des Lichts.
6Sobald man annimmt, daß die Lichtstrahlen einen Strahlenkegel
7bilden, so wird auch leicht begreiflich, daß diese Strahlen immer
8lockerer werden müssen, je weiter man sich von der Spitze des
9Kegels entfernet. Es sey Fig. 49. ein solcher Strahlenkegel: so wird
10in der Stereometrie erwiesen, daß, wenn sich die Linien ab, cd,
11ef, etc. die man sich vom Mittelpunkt des Kegels auf eine Seite
12desselben gezogen denkt, wie 1, 2, 3, 4, 5, 6 verhalten, sich die
13Zirkelflächen, wie 1, 4, 9, 16, 25, 36 und so weiter verhalten.
14Und daraus wird nun der Ausdruck verständlich: die Stärke des
15Lichts nimmt ab, wie das Quadrat der Entfernung zu|nimmt.324
16Wenn man also in einer einen Fuß weiten Entfernung vom Lichte,
17recht deutlich lesen kann, und in einer noch einmahl so großen
18Entfernung eben so deutlich lesen will, so muß man 4 Kerzen
19anzünden. – Hieraus ist auch begreiflich, warum man die Sterne
20bey Tag nicht sehen kann. Es sey nähmlich ein Stern eben so groß
21und eben so glänzend als die Sonne, aber 400000 Mahl weiter, als
22sie, von uns entfernt: so wird sein Licht 400000 Mahl 400000 d.i.
23160000 Millionen Mahl schwächer, als das Licht der Sonne seyn,
24und daher gegen dasselbe ganz verschwinden.
25§. 300.
26Parallele Lichtstrahlen.
27Alle Lichtstrahlen, die unmittelbar auf unser Auge wirken, sind
28als divergirend zu betrachten. (§. 298.) Indeß wenn die Entfer-
29nung des leuchtenden Ge|genstandes 206264 Mahl größer ist, als325
30die Breite der Strahlen auffangenden Fläche, wird der Winkel,
31den die divergirenden Strahlen an der Spitze des Kegels machen
32so klein, daß er für uns ganz verschwindet, und daß man also
33die Strahlen als parallel ansehen kann, ob sie gleich in der That
34aus einerley Punkt herkommen. – Mittelbar – durch Spiegel und
35Linsen – entstehen parallele Strahlen genug, sogar auch konvergi-
36rende.