Georg Christoph Lichtenberg

Band 2 - Teil II - Von der Luft

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gefüllt; es werde eine gläserne, unten und oben ebenfalls mit
einer Haube versehenen Röhre C an die Glocke bey D festge-|
schraubt; durch diese Röhre gehe von oben an, eine andere69
engere, unten und oben offene, Röhre E bis in das Quecksilber
hinab; und an das obere Ende F der weitern Röhre, sey eine
Spritze G festgeschraubt. Wird nun die Luft aus dem ganzen
System weggepumpt, so mag man hundert Mahl den Embo-
lus der Spritze hin und her ziehen, es wird kein Quecksilber
nachfolgen, weil es ja durch nichts gedrückt wird. Aber so
bald wieder Luft zugelassen wird, geht das Saugwerk wie
gewöhnlich von statten – zum deutlichen Beweis, daß auch
das Saugen nicht ohne Druck der Luft geschehen könne.
8. Zu sehen, um wie viel mehr die Luft unter der Luftpumpe ver-
dünnt werde, als es in der Natur jemahls geschieht: steckt man
in ein, zur Hälfte mit Quecksilber gefülltes Gläschen, ein oben
verschlossenes, ebenfalls mit Quecksilber gefülltes, ungefähr
3 Zoll hohes Glasröhrchen. Natürlich wird | das Quecksilber70
aus dem Röhrchen nicht heraus ﬂießen. Dieß Röhrchen kann
man nur für ein äußerst tief gefallenes Barometer halten, so
wie es in der Natur niemahls fällt. Stürzt man nun aber eine
Glocke über das Glas, und pumpt die Luft weg, so sinkt das
Quecksilber aus dem Röhrchen alsobald zu dem übrigen im
Glase herab. Der Druck der Luft ist hier nicht vermögend, das
Quecksilber nur 3 Zoll hoch zu erhalten, da er es doch in der
freyen Natur 28 Zoll hoch erhält. – Was übrigens aus diesem
Versuche auf die eigentliche Verdünnung der Luft unter der
Glocke zu schließen sey, ist oben (§. 222.) vorgekommen.
9. Für den Versuch, daß im luftleeren Raume alle Körper gleich
schwer sind, hatte Lichtenberg einen großen Glascylinder
von ungefähr 4 Zoll im Durchmesser und 212Schuh Höhe.
Auf diesen Cylinder paßt oben ein messingener Deckel genau
an. An der untern Fläche | des Deckels sind 4 oblonge Klap-71
pen angebracht, die sich in eine Spitze enden und mittelst
folgender Schraubeneinrichtung, entweder dem Deckel gleich-
laufend, oder an demselben herabhängend erhalten werden
können. Durch den Mittelpunkt des Deckels geht nähmlich
in einer Schraubenmutter, luftdicht eine Schraube, an deren
äußerstem Ende eine runde mit einem Ausschnitte versehene
Platte befestiget ist. Auf dieser Platte ruhen die Spitzen der
Klappen, wenn man sie in horizontaler Lage haben will. Dreht
man aber die Schraube herum, so kömmt eine Spitze nach der

Registereinträge

0 243794 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Saugen im Vakuum unmöglich. 21720 2 244 1-12 1 gefüllt; es werde eine gläserne, unten und oben ebenfalls mit einer Haube versehenen Röhre C an die Glocke bey D festge-| schraubt; durch diese Röhre gehe von oben an, eine andere 69 engere, unten und oben offene, Röhre E bis in das Quecksilber hinab; und an das obere Ende F der weitern Röhre, sey eine Spritze G festgeschraubt. Wird nun die Luft aus dem ganzen System weggepumpt, so mag man hundert Mahl den Embo- lus der Spritze hin und her ziehen, es wird kein Quecksilber nachfolgen, weil es ja durch nichts gedrückt wird. Aber so bald wieder Luft zugelassen wird, geht das Saugwerk wie gewöhnlich von statten – zum deutlichen Beweis, daß auch das Saugen nicht ohne Druck der Luft geschehen könne. siehe Gesamtregister.

0 243794 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ unter der Pumpe geringer als je in der Natur. 21723 2 244 13-27 Zu sehen, um wie viel mehr die Luft unter der Luftpumpe ver- dünnt werde, als es in der Natur jemahls geschieht: steckt man in ein, zur Hälfte mit Quecksilber gefülltes Gläschen, ein oben verschlossenes, ebenfalls mit Quecksilber gefülltes, ungefähr 3 Zoll hohes Glasröhrchen. Natürlich wird | das Quecksilber 70 aus dem Röhrchen nicht heraus ﬂießen. Dieß Röhrchen kann man nur für ein äußerst tief gefallenes Barometer halten, so wie es in der Natur niemahls fällt. Stürzt man nun aber eine Glocke über das Glas, und pumpt die Luft weg, so sinkt das Quecksilber aus dem Röhrchen alsobald zu dem übrigen im Glase herab. Der Druck der Luft ist hier nicht vermögend, das Quecksilber nur 3 Zoll hoch zu erhalten, da er es doch in der freyen Natur 28 Zoll hoch erhält. – Was übrigens aus diesem Versuche auf die eigentliche Verdünnung der Luft unter der Glocke zu schließen sey, ist oben (§. 222.) vorgekommen. siehe Gesamtregister.

0 243794 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Einrichtung, zu zeigen, daß Saugen im Vakuum unmöglich ist (Nr. 106). 21721 2 244 1-6 1 gefüllt; es werde eine gläserne, unten und oben ebenfalls mit einer Haube versehenen Röhre C an die Glocke bey D festge-| schraubt; durch diese Röhre gehe von oben an, eine andere 69 engere, unten und oben offene, Röhre E bis in das Quecksilber hinab; und an das obere Ende F der weitern Röhre, sey eine Spritze G festgeschraubt. siehe Gesamtregister.

0 243794 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Einrichtung zum freien Fall im Vakuum (Nr. 110). 21722 2 244 29 kapitalis Lichtenberg siehe Gesamtregister.

0 243794 Sachregister ~ Versuche (Mechanik) ~ Schwere ~ freier Fall im Vakuum. 5929 2 244 28-41 1 Für den Versuch, daß im luftleeren Raume alle Körper gleich schwer sind, hatte Lichtenberg einen großen Glascylinder von ungefähr 4 Zoll im Durchmesser und 2 12 Schuh Höhe. Auf diesen Cylinder paßt oben ein messingener Deckel genau an. An der untern Fläche | des Deckels sind 4 oblonge Klap- 71 pen angebracht, die sich in eine Spitze enden und mittelst folgender Schraubeneinrichtung, entweder dem Deckel gleich- laufend, oder an demselben herabhängend erhalten werden können. Durch den Mittelpunkt des Deckels geht nähmlich in einer Schraubenmutter, luftdicht eine Schraube, an deren äußerstem Ende eine runde mit einem Ausschnitte versehene Platte befestiget ist. Auf dieser Platte ruhen die Spitzen der Klappen, wenn man sie in horizontaler Lage haben will. Dreht man aber die Schraube herum, so kömmt eine Spitze nach der siehe Gesamtregister.

Georg Christoph Lichtenberg

Band 2 - Teil II - Von der Luft

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

Abbildungen

Digitalisate