1lich bald von allen übrigen wissen, deren spezifisches Gewicht
2man kannte. Man hat auch eine eigne Vorrichtung, (Fig. 7.) um
3es den Sinnen anschaulich zu machen, daß nicht alle Flüßigkeiten
4vom Druck der Luft gleich hoch erhalten werden. Versuche dar-
5über mit Wasser, Quecksilber, Oehl und | Vitriolöhl. Bey A ist eine31
6kleine Luftpumpe, mit welcher die Glasröhren in Kommunikation
7stehen. Die Glasröhren stehen unten in die Schalen hinein, in
8welchen die verschiedenen Fluida sind. Zieht man nun oben an, so
9steigen die Fluida in die Höhe. BC stellt das Holz vor, an welchen
10die Röhren festsitzen. Das Vitriolöhl wird 16 Fuß hoch, und das
11Quecksilber nur 28 Zoll hoch erhalten.
12§. 214.
13Gränze des Druckes der Luft für Quecksilber.
14Weil das Quecksilber ungefähr 14 mahl schwerer als das Wasser
15ist, so wird es durch den Druck der Luft 14 mahl niedriger gehal-
16ten werden. Nun ist3214=2414Fuß = 2737Zoll; also erhält der
17Druck der Luft das Quecksilber 28 Zoll hoch.
18Hier kann auch der Einwurf beantwortet werden, welchen man
19gegen den | Druck der Luft erhebt. Nimmt man eine Barome-32
20terröhre von 28 Zoll Höhe, füllt sie mit Quecksilber, hängt sie
21an eine Wage, und läßt sie unten in eine Quecksilber-Schale ste-
22hen, so muß das Gewicht, mit welchem man die Röhre in der
23anderen Wagschaale balancieren macht, so groß seyn, als das
24Gewicht der Röhre mit dem Quecksilber. Wenn nun, sagt man,
25die Luft das Quecksilber trägt, wie kömmt es, daß es doch auf
26die Wage wirkt, kehrt man die Röhre um, so trägt die Wage
27das Quecksilber wirklich, und die Röhre wirkt doch nicht mehr
28als vorhin? – Allein daß Alles muß nothwendig aus dem Drucke
29der Luft erfolgen. Beym gewöhnlichen Gebrauche der Wage hat
30man an den Druck der Luft nicht zu denken, ja es kann auf
31jeder Schale ein Zentner Gewicht liegen, und man kann doch
32wägen, allein beym obigen Versuche kommt der Druck der Luft
33gar sehr in Betracht. Der untere Druck wird | ja im ersteren Falle33
34ganz weggenommen, der obere drückt nach, folglich muß in die
35andere Schale ein gleich großes Gewicht geleget werden, um das
36Gleichgewicht herzustellen. Im andern Falle hingegen, wo man
37die Röhre umkehrt, ist alles wie gewöhnlich. Folglich muß die
38Röhre in jeder Lage gleich viel wiegen. Man kann sich die Sache
39am besten auf folgende Art erläutern. Man hänge statt der obigen