IV. Statik und Mechanik. §. 108.
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1Instrumente dafür, so würden wir den Einfluß davon auf die
2Schwere der Körper auch wahrnehmen können.
33. Was wird aus den Corpuscules gravifiques – wo kommen sie
4hin? Antwort: Wir wissen es nicht. Dieß ist wirklich gar kein
5Einwurf. Man denke nur an die Geschwindigkeit und Subtili-
6tät dieser Corpuscules und an die Porosität der Körper! – Was
7wird denn aus dem Lichte? – Gesetzt sie blieben auch auf der
8Erde. Vielleicht soll sie dadurch immer dichter werden.
9So fest steht also der erste Theil der Lesagschen Theorie! Bisher
10ist alles richtig. Lichtenberg betheuerte zu wiederholten Mah-
11len, daß, wenn Jemanden ja etwas | dunkel in demselben geblieben288
12wäre, man dieß seinem Vortrage, und nicht der Theorie zuschrei-
13ben soll. Männer, für welche man Achtung haben muß, haben ihn
14versichert, daß das Bisherige alles in Richtigkeit gebracht sey.
15Aber nicht so ist es mit dem zweyten Theile der Theorie. Der ist
16viel verwirrter, und die Nachrichten dazu werden in den Lesage-
17schen Schriften immer sparsamer. Von nun an geht es nicht mehr
18so ganz deutlich.
19Das was die Ursache der Schwere ist, ist die Ursache aller
20Bewegung in der Natur. So erklärt denn Lesage aus seiner Theorie
21den Aether, die Expansibilität der Fluidorum und die chemischen
22Affinitäten.
23Weil man nicht voraussetzen darf, daß die Stöße der Corpuscu-
24les gravifi|ques, gleich seyen, so würden die entgegengesetzten,289
25einander auch nicht genau aufheben, und daraus wird in den
26Corpuscules eine Art von oscillirender oder hin und her schwan-
27kender Bewegung entstehen. Die Körperchen von gleicher Größe
28werden dadurch eine Geschwindigkeit erlangen, und diese zusam-
29mengenommen, werden als eine besondere discrete Flüßigkeit
30angesehen werden können, die Lesage einen Aether nennt. –
31Lichtenberg hat diese Idee vorzüglich gefallen. Es entsteht also
32etwas, das einige Aehnlichkeit mit den Corpuscules gravifiques
33hat.
34Dergleichen Aether kann es sehr viele geben. – Die Bewegung
35dieser Flüssigkeiten ist der Bewegung elastischer Flüssigkeiten
36ähnlich, und diese erklärt sich also aus der Ungleichheit der Stöße
37der Corpuscules gravifiques.
38Es giebt aber noch andere Bewegungen der elastischen Flüs-290
39sigkeiten, wozu diese Ursache nicht hinreicht. Er nimmt daher
40Molecules von gewisser Form an. Die Elemente der Körper sollen