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wiß ist es zwar, daß das Wasser an
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verschiedenen Orten höher gestan-
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den hat als jetzo; allein eben so
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gewisse Merkmale zeigen dagegen
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wieder, daß das Wasser jetzt ge-
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wisse Striche überzieht, die vorher
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trocknes Land waren. Die Frage
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scheint wohl noch nicht entschieden
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werden zu können, ehe man nicht
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noch länger Erfahrungen von fast
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allen Küsten des Meeres eingesam-
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melt hat. Wenn man indessen auch
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gewiß wüßte, daß die Oberfläche
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des Meeres jezt kleiner sey, oder
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niedriger liege, als vor diesem, so
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berechtiget uns das doch wohl noch
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nicht zu schließen, daß seine Menge
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wirklich verringert werde; denn was
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für andere Veränderungen können
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nicht auf dem Boden desselben ge-
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schehen, die eben das zu bewirken
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im Stande wären? Und die Ver-
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wandlung des Wassers in Erde, die
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einige durch augenscheinliche Ver-
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suche haben darthun wollen, bleibt
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noch immer zweifelhaft.
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Telliamed, ou entretiens d’un philosophe
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indien avec un missionaire francois
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sur la diminution de la mer, par M.
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de Maillet. nouv. edit. à la Haye
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1755. 12. Tom. I et II.
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Car. Linnaei oratio de telluris habita-
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bilis incremento; in seinen Amoen.
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acad. Volum. II p. 402.
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Betänkande om Wattu-Minskningen, af
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Joh. Browallius. Stokh. 1755. gr. 8.
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708Historische und physikalische Untersu-
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chung von der vorgegebenen Ver-
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minderung des Wassers und Vergrö-
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Merkwürdig sind hierbey
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die Entdeckungen die uns
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die Cookischen Reisen ge-
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liefert haben. Bey einigen
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Corallen Inseln des stillen
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Meeres finden sich augen-
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scheinliche Spuren, daß
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die See ehmals über 300
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Fuß höher gestanden.
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Cook. 3te Reise deutsch
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T. 1. p. 226. Note. 256 Zu
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vergleichen mit §. 784.
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und Anmerk. Sie hat auch
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über dem Heinberge ge-
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standen. Allein vielleicht
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sind die dortigen Corallen
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eben die die noch jezt die
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Reefs bauen.