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langsam in sich nehmen. Hingegen
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wird die Wärme einem Körper am
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geschwindesten entzogen, wenn ihm
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der Abgang seiner Wärme nie
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wieder ersetzt wird; oder wenn er
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solche Körper berührt, die sich sehr
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geschwind die Wärme mittheilen
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lassen.
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§. 492. *
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Einige Naturforscher nehmen
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noch eine gewisse kaltmachende
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Materie an, welche vornehmlich das
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Wasser in Eis verwandeln soll.
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Mich dünkt immer, man könne alle
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Umstände bey der Kälte aus einer
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bloßen Abwesenheit der Wärme
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erklären, und die Entstehung des
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Eises werde auch nicht einmal
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dadurch begreiflicher, daß man eine
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kaltmachende Materie annimmt;
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von der ich wenigstens mir ohnehin
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keine rechte Vorstellung zu machen
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weiß. Ist denn etwa auch eine
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besondere kaltmachende Materie
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nöthig um geschmolzenes Eisen zu
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erhärten?
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(* Wilke über das Gefrieren des Wassers;
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in den schwedischen Abhandl. 31
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Band.
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400§. 493.
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Zwar erkälten verschiedene Ar-
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ten von Salz das Wasser, worin sie
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aufgelöst werden, ansehnlich, ‡ und
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man kann vermittelst eines Gefäßes
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voll gesalzenen Schnee Wasser
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selbst über dem Feuer in Eis ver-
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wandeln. Dieß beweist aber wohl
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VAuf Dr Fordyce’s Behaup-
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tung (Philos. Transact. Vol.
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65) 1098 daß der Thierische
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Körper ein Vermögen hät-
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te, Kälte hervorzubringen,
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ist in den Mem of the
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Literary and Philosoph. So-
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ciety at Manchester sehr
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gut geantwortet von ei-
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nem gewissen Dr Bell 969V,
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der alles aus bekannten
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principiis erklärt. (*)
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kaltmachende Materie
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nehmen Musschen-
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broeck 1001 und Hux-
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ham 730 an. Es könte die
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Elecktrische seyn. Der
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Reif entsteht an den Kan-
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ten der Gräser. S. auch
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Goth. M. VI. 3. 652 gegen
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das Ende in den Meteorol.
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Muthmaßungen. S. auch
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§. 482. Heffte
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24
‡ Die natürlichste Erklä-
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rung dieses merckwürdi-
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gen Phänomens ist wohl
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folgende: