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Grad von Hitze erforderlich ist, den
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man durch mehr Feuer nicht ver-
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größern kann. Aber die Erfahrung
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hat auch gelehrt, daß die flüssigen
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Körper einen stärkern Grad von
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Hitze zum Sieden erfordern, wann
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die Luft stärker auf ihre Oberfläche
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drückt, als wann der Druck der
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Luft geringer ist. Deswegen siedet
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das Wasser schon bey einer mäßi-
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gen Wärme im luftleeren Raume,
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und nimmt hingegen in dicht ver-
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schlossenen Gefäßen über dem Feu-
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als in freyer Luft.
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Das Glühen und die Flamme.
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§. 437.
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Eine große Hitze bringt die ihr
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ausgesetzten Körper zum Glühen,
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das heißt zum Leuchten, in einem
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größern oder geringern Grade.
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Auch die Dämpfe mancher Körper
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lassen sich so stark erhitzen, daß sie
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zum Glühen gelangen, und alsdann
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bilden sie das, was wir Flamme
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nennen; daher geht der Rauch, das
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heist Dämpfe, die noch nicht
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glühen, bey einer Vergrößerung der
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Hitze leicht in eine wirkliche Flam-
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me über.
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§. 438.
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So wie aber nicht alle Dämpfe
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zum Glühen zu bringen sind, oder
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so wie nicht alle Körper | 356geschickt