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entfernten Gegenständen parallele
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Strahlen bekommen, und wenn es
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sonst gut in die Ferne sieht, diese
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Gegenstände folglich aufrechts und
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deutlich durch dieß Fernrohr sehen.
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Daß aber auch zugleich hierbey der
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Sehewinkel vergrößert wird, und
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zwar so viel Mal, als die Brennweite
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des Hohlglases, welches man das
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Augenglas oder Ocularglas nennt,
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in der Brennweite des erhobenen,
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oder des Vorder- oder Objectiv-
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glases, enthalten ist, würde hier zu
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weitläufig seyn zu erweisen.
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317Weil man nur einen kleinen Raum durch
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das holländische Fernrohr auf einmal
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übersieht, und das Auge dicht an das
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Augenglas gehalten werden muß, so
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gebraucht man es heutiges Tages nur
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als ein Taschenperspectiv.
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§. 397.
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Das von Keplern erfundene
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Sternrohr (tubus astronomicus) be-
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steht aus zwey erhobenen Gläsern,
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79 Fig., wovon das Objectivglas AB
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eine lange, das Augenglas CD eine
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kurze Brennweite hat: diese Gläser
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stehen so, daß in F die Brennpuncte
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beider Gläser zusammen fallen. In F
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bildet sich also eine weit entlegene
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Sache durch das Objectivglas ver-
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kehrt und verkleinert ab; aber die
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Strahlen, die dieses Bild auf das
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Augenglas wirft, werden nachher
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parallel gebrochen und das Bild
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wiederum vergrößert. Man sieht da-
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her durch das Sternrohr die Gegen-
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stände verkehrt und so vielmal