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Glases, und macht auch wirklich
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von den nicht zu nahe vor dem
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Auge liegenden Gegenständen ein
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verkehrtes Bild, das wegen der
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übrigen Feuchtigkeiten des Auges
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erst auf den Boden desselben fällt,
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der mit einer empfindenden Ner-
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venhaut bekleidet ist.
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§. 384.
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Die vordere durchsichtige Stelle
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am Auge, wodurch die Licht-
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strahlen einfallen, erweitert oder
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verengert sich, nachdem die Gegen-
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stände mehr oder weniger helle
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sind, nach denen das Auge gerichtet
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ist. Am weitesten ist diese Oeffnung
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an einem dunkeln Orte, damit desto
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mehr Lichtstrahlen ins Auge gelan-
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gen können; und weil sich das Auge
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nicht so plötzlich wieder verengern
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kann, wie man aus dem Dunkeln
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ins Helle tritt, so blendet alsdann
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das stärkere Licht die Augen.
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§. 385.
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Das Sehen scheint wirklich ver-
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mittelst der Bilder zu geschehen,
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welche die Gegenstände auf | 309der
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empfindenden Nervenhaut des Au-
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ges machen, und die den Gegen-
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ständen selbst an Gestalt und Farbe
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ähnlich sind. Ob wir aber daran die
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Farben von einander unterscheiden,
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daß die Strahlen von der einen
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Farbe mehr oder weniger Masse
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haben, oder sich geschwinder oder
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langsamer bewegen, oder die emp-
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findenden Fasern des Auges mehr