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§. 339.
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Die Kürze erlaubt es mir nicht,
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hier auch von andern krummen
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Spiegeln zu handeln. Ich will nur
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noch das Einzige hinzusetzen, daß
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ein cylindrischer und ein conischer
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erhobner Spiegel der Länge nach als
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ein ebner, der Breite nach aber als
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ein erhobner Kugelspiegel wirkt;
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beide bestehen nämlich gleichsam
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der Länge nach aus vielen über ein-
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ander liegenden Streifen von er|280ho-
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benen Kugelspiegeln, welche bey
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dem cylindrischen einerley Durch-
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messer, bey dem conischen nach
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oben zu immer kleinere Durch-
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messer haben. Beide stellen daher
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der Länge nach die Gegenstände in
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der ordentlichen Größe, der Queere
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nach aber verkleinert vor, und zwar
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der conische oben immer mehr ver-
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kleinert als unten. Indessen kann
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man leicht einsehen, daß gewisse
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Bilder so gezeichnet werden kön-
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nen, daß sie zwar dem bloßen Auge
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sehr unförmlich, aber im Spiegel
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völlig ordentlich erscheinen.
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Jac. Leupolds Anamorphosis mechani-
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ca nota. Leipzig. 1713. 4.
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Brechen der Lichtstrahlen.
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§. 340.
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Die Lichtstrahlen leiden bey
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ihrem Durchgange durch durchsich-
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tige Körper von einer unterschiede-
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nen Dichtigkeit eine gewisse Ablen-
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kung von ihrer ersten Richtung,
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welche man das Brechen derselben