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salzsauren als vitriolsauren Luft mit der
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man sie hat für einerley halten wollen,
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verschieden; man erhält sie leicht, wenn
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man auf den phosphorescirenden grünli-
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chen oder bläulichen Flußspath concen-
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trirte Vitriolsäure gießt, die sich dann der
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Kalkerde des Flußspaths bemächtigt, und
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die eigne Säure austreibt; doch dienen
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auch mehrere andere Säuren hierzu.
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Sie hat einen salzsauren, safranartigen
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Geruch; vermischet sich stark mit dem
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Wasser und muß daher über Quecksilber
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aufgefangen werden; bey dieser Mischung
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schlägt sich eine Kieselerde nieder, die wohl
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nichts anders ist als die Kieselerde des
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Glases, worinn man sie entband (mit dem
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rectificirten Weingeist vermischt sie sich
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ohne diesen Niederschlag), denn sie greift
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das Glas stark an; sie trübt das Kalkwas-
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ser, aber der Niederschlag ist Flußspath
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(und nicht Selenit oder fixer Salmiak).
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5) Salpetersaure Luft, Priestleys Sal-
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peterdämpfe, ist weiter nichts als eine
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durch die orangefarbnen Dämpfe der Sal-
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petersäure phlogistisirte gemeine Luft. Die
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Dämpfe müssen nämlich so lange mit der
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Luft in verschlossenen Gefäßen stehen
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bleiben, bis sie gänzlich klar und durch-
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sichtig geworden ist.
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Sie färbt die Lackmustinctur roth; den
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Vitrioläther oben blau, dann grün; den
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Menning weiß; mit dem Salzgeiste ver-
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mischt macht sie Königswasser, mit dem
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Wasser brauset sie, und macht mit ihm
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eine schwache phlogistisirte Salpetersäure.
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Es ist noch nicht ausgemacht ob sie eine
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wahre Luft sey.
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2016) Essigsaure Luft, Priestleys vege-
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tabilische saure Luft; da ihr Erfinder,
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Priestley selbst vermuthet seine Essig-
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saure Luft sey eine bloße Vitriolsäure
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gewesen, so würde es hier unnöthig seyn
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sich dabey aufzuhalten. Indessen ist nicht
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zu zweifeln, daß sich die Essigsäure in luf-
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lung von der Wirckung
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der Flußspath Säure auf
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die KieselErde, und deren
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Anwendung. In den Bey-
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trägen zu Crells Chem.
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Annalen III B. IV Stück.
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p. 467. 143 Er greift also
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auch natürlich andere
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Steine an, die die Kie-
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selErde enthalten,
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Brasilianischen Topas[,]
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den Opal, den Agath[,]
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Feldspath. Peruanische[n]
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Smaragd.
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HE. Kels Litter. Ent-
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deckung 806 in den ge-
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bundenen Excerpten.
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Solte nicht das Sedativ-
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saltz etwas ähnliches
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bewürcken können. S.
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Goth. M. V. 3. 177. 615
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auch das Wasser nach
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Fontana. 484 S. oben p. 160
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am Rand.
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VIin Crells Annalen 9tes St.
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1792. S. 195 zeigt HE.
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HofR. Beckmann 229 an
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daß diese Kunst schon
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1670 von dem bekannten
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Nürnberg. Künstler
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Heinrich Schwankhard
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erfunden sey. S. auch B.
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Geschichte der Erfind. III.
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S. 547. 117VI Er bedeckt das
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nicht zu ätzende