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drücke hierdurch gegen die untere
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Oeffnung der Röhre, oder erhalte
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durch ihr Gewicht das Wasser in
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der Röhre an seinem Orte, das also
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dadurch am Fallen oder am Aus-
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fließen verhindert wird.
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§. 205.
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Oeffnet man die Röhre oben, so
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fließt das Wasser zu der untern
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Oeffnung derselben heraus. Es kann
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dieß auch nach der gegebnen Erklä-
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rung nicht anders erfolgen; denn
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nun erfährt das Wasser oben eben
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sowohl den Druck der darauf lie-
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genden Luft, als unten; beide Druk-
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ke heben sich einander auf, und das
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Wasser muß vermöge seiner Schwe-
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re aus der Röhre ausfließen.
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Dieß erklärt die Einrichtung und den
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Gebrauch des Stechhebers, den Nut-
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zen des Spundloches an |169 einem Fasse,
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wie auch die Wirkung des Zauber-
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brunnens, ((eines nach diesen Grün-
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den sehr nett eingerichteten Dinten-
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fasses, der Taschen-Schreibfeder mit
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Dinte, des magischen Trichters, u. d.
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gl. L.)
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§. 206.
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Nähme man zu diesen Versuchen
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anstatt der Röhre ein Gefäß, das
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unten eine weite Oeffnung hat, so
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würde das Wasser ausfließen, wenn
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auch das Gefäß oben verschlossen
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wäre. Denn das Wasser steht in
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diesem weiten Gefäße nicht sogleich
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ruhig, sondern bleibt eine Zeitlang
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in Bewegung, wenn man das Gefäß
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in die angezeigte Lage gebracht hat.