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befindet; und die Geschwindigkeit,
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welche die erstere dieser beiden
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Kräfte allein dem Körper geben
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würde, verhalte sich zu der Ge-
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schwindigkeit, welche die zweyte
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Kraft allein hervorbringt, wie sich
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die Linie AB zur Linie AC verhält.
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Die Kraft AB würde den Körper in
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dem ersten Augenblicke von A nach
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b, die Kraft AC aber in eben dem
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Zeitraume nach c treiben, wenn je-
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de Kraft allein wirkte. Man nehme
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daher an, die Kraft AC wirke erst,
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wenn der Körper aus A wirklich
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nach b gelangt ist, und wenn
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cd = Ab, bd aber = Ac ist, so wird
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sich dann der Körper in d befinden.
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Abdc wäre dann ein Parallelo-
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gramm, und Ad eine Diagonal die-
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ses Parallelogramms, müßte wohl
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der Weg seyn, auf welchem sich der
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Körper wirklich fortbewegte, wenn
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beide Kräfte zugleich auf ihn wirk-
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ten. Wenn man immer auf gleiche
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Weise fortschließt, so findet man für
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den ganzen Weg des Körpers die Li-
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nie AD, oder die Diagonal des Par-
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allelo|50grammes, von welchem zwo
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Seiten AB und AC, und der Winkel,
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den diese beiden Seiten einschließen,
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BAC, gegeben ist. Die beiden Kräfte
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AB und AC nennt man hier die
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äußern Kräfte, AD aber sieht man
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als eine einzige aus vorigen beiden
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entstandene mittlere Kraft an, und
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nennt die Bewegung zusammenge-
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setzt (motus compositus).
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Bestätigung durch Versuche.
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[50] Newtons Beweiß
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Princ. Lex III. Coroll. I 1035
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ist immer noch der sim-
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pelste und beste. S. Gre-
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gorio Fontana. Opuscoli
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matem: sopra il Teorema
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della composizione delle
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Forze. 320 Steht auch
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Brugnatelli Fisica d’Europa.
10
T. VII. p. 49. 152
11
Dan. Bernoulli in com-
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mentt. petrop. 248 und
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d’Alembert in Opusc.
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mathematiques 30 haben
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sehr weitläufftige Beweiße
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gegeben.