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§. 15.
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Die Nothwendigkeit und die
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Neugierde der Menschen haben zur
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Erfindung und weitern Bearbeitung
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der Naturlehre vielleicht gleich viel
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beygetragen. Die Astronomie ist un-
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ter den verschiedenen Theilen der-
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selben zuerst zu einiger Vollkom-
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menheit gebracht und schon in den
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ältesten Zeiten bearbeitet worden.
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In Absicht auf die Griechen ist
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hauptsächlich die ionische Schule,
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und namentlich von den griechi-
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schen Weltweisen Thales (im J. d.
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W. 3402), Pythagoras (im J. d. W.
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3475), Plato (im J. d. W. 3638),
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insbesondere aber Aristoteles (im
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J. d. W. 3664) in der Geschichte der
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Naturlehre merkwürdig. Von den
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Römern gehören Titus Lucretius
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Carus (im J. d. W. 3931), Lucius
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Annäus Seneca (im J. Chr. 65),
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und Caius Plinius Secundus (im
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J. Chr. 79.) hieher.
25
§. 16.
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Nach der sogenannten großen
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Barbarey, in welcher sich noch die
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Ueberbleibsel von der ältern Natur-
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lehre bey den Arabern als ein glim-
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mender Funken unter der Asche
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erhielten, und in welcher |10 doch
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Künste erhalten wurden und blühe-
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ten, welche die wenigsten jetzigen
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Gelehrten erfunden haben würden,
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waren die seynwollenden Naturfor-
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scher größtentheils Scholastiker und
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unwissende Anbeter des Aristote-
1
Die Betrachtung der Na-
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tur führt auf Ordnung; es
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sind regelmäßige Folgen
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darin, und wir finden das
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im Großen, was wir bey
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uns im kleinen Bemerken,
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ersteres scheint blos Fort-
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setzung, Erweiterung des
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lezteren zu seyn. Einen
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anderen Beweiß von dem
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Daseyn eines höheren
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Wesens giebt es nicht.
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Greift dieser nicht ein, so
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ist alles übrige nichts. Wir
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wissen von nichts was,
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das wir nicht erfahren
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haben, à priori können wir
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also von einem Gott
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nichts wissen. S. hierüber:
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Rehberg. über Verhältniß
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der Metaphys. zu Religion
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Berlin. 1787. 8vo 1245
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Vorzüglich nachzusehen:
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Abregé chronologique pour
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servir à l’histoire de la Phy-
26
sique jusqu’a nos jours par
27
Mr Loys T. I. II. à Stras-
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bourg et à Paris. bey
29
Lami. 869 Es enthält viel gu-
30
te historische Nachrich-
31
ten, das aber doch Prü-
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fung nöthig hat und ver-