1
(und stärcker als wenn sie verbunden sind)
2
Sie vereinigen sich nun nicht wieder, so wie auch hydrogène und
3
oxygene mit dem Calorique verbunden sich nicht wieder zu Was-
5
(gebunden haben sie sehr wenig expansive Krafft)
7
daß sich auch von jedem etwas in die andere hinüber er-
9
südliche Materie ist, als Nördlich und umgekehrt. So ist auf
11
als südliche daher [?] und nur ein gewisser Pol der Nadel wird
13
schafftlichen Pole gegen einander, so
14
binden sich die Materien bey a und
15
verliehren ihre Expansions Krafft
16
daher drücken die Theile c, d; m, n
17
gegen das vacuum a und | 10vreissen die
18
Magnete, die starck an ihnen kleben mit fort, so entsteht das
20
Die Sphären werden gleichsam platt
21
und können sich die Magnete dre-
23
sticität der Sphären, die sich ausbrei-
25
Er erläutert dieses vortrefflich mit
26
Versuchen; im ersten Falle kommen
27
Eisendrätchen m in die punctir[t]e
30
theilung magnetisch in dem der Pol
31
+ m des Magneten das natürliche + m des Eisens zurück treibt, da
33
netisch unter dem Einfluß des Magneten und kan endlich Perma-
35
Die nähern Bestimmung und Antworten auf allerley Einwürfe
Textkritischer Kommentar
375
4
πμ]
375erg.
textkritik
222018
747577
201008
4
375
6
getrennt]
375erg.
textkritik
222019
747578
201008
4
375
10
Erde]
375danach gestr. meh
textkritik
222022
747581
201008
4
Textkritischer Kommentar (Randtext)
Anmerkungen
799
(238)
799Zwar muß Brugmans den Übergang eines Teils der den Pol des angenäherten Magneten umgebenden magnetischen Flüßigkeit in das Eisen annehmen. Weil diese Flüssigkeit jedoch dem Magnet nicht verloren geht, handelt es sich um keine Mitteilung (lat. communicatio) im engeren Sinn, |
800 vgl. Anm. 114. Dazu heißt es bei Brugmans (Versuche 1784, 151): „Sobald aber einer der Pole, z. B. der nördliche B, an das Eisen M N (Tab. IV. Fig. 27.) gehalten worden, so wird die feine Flüßigkeit, die zu dem Pole gehört, im ganzen Eisen, und vornämlich in dem Theile N, der dem Magnet am nächsten ist, angehäuft werden. Hierdurch wird also das Gleichgewicht der Flüssigkeiten alsbald aufgehoben. Da aber die Natur überall in ein Gleichgewicht zu kommen sich bestrebt; so muß man glauben, daß die südliche, in dem Eisen verborgne Flüßigkeit, immer einen Trieb äussert, dies gehobne Gleichgewicht wieder herzustellen. Wir haben aber […] gesehen, daß dies nicht anders hergestellt werden könne, als durch einen gleichen Zufluß der freundschaftlichen, südlichen Flüßigkeit.“
anmerkung
222015
747574
201008
4
1
800
240
800 L. hat gelehrt (VNat 3, 328), daß Lavoisier zufolge „reine Lufft“ aus „einer Basis principe oxygène mit dem Calorique“ und „inflammable Lufft“ aus „hydrogène mit calorique“ besteht. Die zwei Luftarten – die Gase Sauerstoff und Wasserstoff – können vermischt werden, ohne daß es zu einer Reaktion kommt. Es bedarf noch der Entzündung, denn erst „beym Verbrennen beyder Lufftarten verbindet sich das Oxygène der einen mit dem Hydrogène der andern und machen Wasser das Calorique wird frey und macht Hitze und Licht.“ – Die Gültigkeit des Vergleich der „principes“ der zwei Luftarten mit der nördlichen und der südlichen magnetischen Materie in Brugmans’ Theorie, vgl. Anm. 236, wird dadurch |
801 eingeschränkt, daß sich das Verhältnis der magnetischen Materien zum Eisen wesentlich von dem der „principes“ zum „calorique“ unterscheidet.
anmerkung
222017
747576
201008
4
801
241
801 Es heißt bei Brugmans (Versuche 1784, 120 f.): „Meine Meynung also ist diese, […] daß die Wirkungen der besondern Pole von einer besondern Materie, oder feinen Flüßigkeit abhängen; und daß also die Materie, die wir die magnetische nennen, aus zwey sehr feinen Flüßigkeiten zusammengesetzt sey, von denen eine durch ihre Anhäufung an Einem Theile des Magnets den Nordpol, die andre aber, die sich an dem übrigen Theil ansammlet, den Südpol ausmacht. Der Kürze wegen will ich jene Flüßigkeit die nördliche, diese die südliche nennen.“
anmerkung
222020
747579
201008
4
801
242
801 Vgl. die Abb. in Anm. 214: In diesem Überschneidungsbereich der beiden Fluida liegt die Probenadel b a parallel zur magnetischen Achse des Stabs.
anmerkung
222021
747580
201008
4
801
243
801 Die Erklärung der Ausrichtung der Magnetnadel läßt sich aus den folgenden Deutungen magnetischer Kräfte und Abstoßung ableiten.
anmerkung
222023
747582
201008
4
801
244
801Brugmans (Versuche 1784, 142 f.) erläutert die Anziehung zwischen den ungleichnamigen Polen zweier Stabmagnete anhand der Fig. 23 auf Tab. III:Um die Pole A und B ist jeweils eine der entgegengesetzten Flüssigkeiten angehäuft. Von den Polen zu den äußeren Schichten dieser Ansammlungen hin nimmt die Wirkung der Flüssigkeiten ab. Im Bereich M überschneiden sich beide Sphären, und die entgegengesetzten Flüssigkeiten sind dort in gleicher Menge vorhanden. Daraus folgt, „daß in jedem Punkte des Raums B A, oder der Kugel, die man sich um M, als einen Mittelpunkt entstanden, vorstellt, das Gleichgewicht mit der äussern, den Pol umgebenden Flüßigkeit gestört sey: am meisten aber wird dies in der Fläche M, und von da immer weniger, in den zu beyden Seiten anliegenden, und immer weiter entfernten Flächen statt finden. Hieraus wird also bald in den magnetischen Schichten A D, A d und B C, B c, ein Trieb, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, entstehen, wodurch sich diese Schichten nach B A neigen müssen: und da sie von den Magneten, zu denen sie gehören, stark angezogen werden, so müssen sie die Magnete forttreiben, fast so, wie die Schiffe von ausgespannten Segeln fortgetrieben werden; und zwar B nach A, und A nach B. So werden sich also die ungleichnamigen Pole der Magnete anzuziehen scheinen, ob sie gleich, eigentlich zu reden, von der elastischen Kraft der feinen Materie gegen einander getrieben werden.“ – L.s Interpretation |
802 ist bedeutend einfacher, anschaulicher und einprägsamer. Fast besser als mit Brugmans selbst stimmt sie mit der Auslegung von dessen Theorie durch Gehler (3, 123 f.) überein: „Das Anziehen der ungleichnamigen Pole, z. B. erklärt er daraus, daß sich die nördliche Materie am einen mit der südlichen am andern ins Gleichgewicht setzt, daher die Elasticität der umgebenden Materie die Magnete zusammentreibt.“ – Vgl. hierzu auch L.s Bemerkung im Zusammenhang einer Darstellung der Theorie der Schwere nach Lesage (VNat 3, 232,26 – 30): „Der Magnet zieht das Eisen das entfernt von ihm ist und das ihn berührende Gold, Elfenbein, Glas nicht. Ist es nicht sehr natürlich hier auf ein andrückendes Fluidum zu rathen, wie bey der Lufftpumpe? Hier Kräffte zu erdichten ist eben so gewagt, als Körperchen die dieses durch den Stoß bewircken sollen.“ Mit „Kräffte“ meint L. die Annahme besonderer Kräfte, die sich nicht auf das Prinzip der Abstoßung zurückführen lassen.
anmerkung
222024
747583
201008
4
802
245
802 Zu erwarten wäre: „[…] und können sich die Magnete nicht drehen, […] .“
anmerkung
222025
747584
201008
4
802
246
802Brugmans (Versuche 1784, 146 – 148) bezieht seine Erklärung der Abstoßung gleichnamiger Pole auf seine Fig. 25 auf Tab. IV:Wenn sich die gleichnamigen Pole einander nähern, „[…] wird in dem Raum O die gleichartige magnetische Flüßigkeit angehäuft werden; und da diese elastisch ist […], so wird sie sich nach allen Richtungen ausbreiten, wie man bey der, in einen engen Raum verdichteten Luft sieht. Die Schicht A D also wird in die nächste Lage A d, und eben so B C, in die nächste Lage Bc rücken. Und dies muß mit allen übrigen Schichten geschehen, die diesen immer anliegen. Denn alle werden durch die Federkraft der magnetischen Flüßigkeit, die sich durch die Annäherung der Magnete zwischen B und A befindet, zurückgetrieben. Da aber überdies auch die Schichten A D, A D und B C, B C elastisch sind […], so werden sie einen Trieb äussern, der dieser Veränderung der Lagen entgegen ist. Es wird daher eben so viel seyn, als wenn die Pole A und B mit Federn versehen wären, die durch ihre Wirkung in einander gespannt, die Magnete zurückstoßen werden.“ – L.s Erklärung der Abstoßung ist eine Analogie zu derjenigen der Anziehung.|
anmerkung
222026
747585
201008
4
803
247
803 Brugmans (Versuche 1784, 144) beschreibt mit Bezug auf die Abbildung „Taf. 3. Fig. 23.“, vgl. oben Anm. 244, nur, daß man bei Annäherung ungleichnamiger Pole die veränderten „Krümmungen“ der „magnetischen Schichten“ nachweisen kann, „wenn man eine sehr feine stählerne Nadel nach und nach in verschiednen Weiten von den Enden B und A aufhängt“. Man bemerkt dann, „daß alle Schichten, deren Richtung erst b a, b a, u. s. f. war, sich nach Annäherung des freundlichen Pols nach B A neigen, und in die nächsten Lagen, b a', b a', u. s. f. fortrücken; und zwar so, daß, je näher diese Schichten den Polen B und A sind, auch desto größer die Veränderungen in den Richtungen werden.“ – Auf L.s Skizzen stehen sich jeweils zwei Stabmagnete gegenüber; oben ist bei m ein Nord- und bei n ein Südpol, unten sind m und n zwei Nordpole. L.s Versuch ist seiner eigenen Erklärung von Anziehung und Abstoßung angepaßt; er ist eindrucksvoller und noch dazu leichter auszuführen als derjenige Brugmans’, bei dem die aufgehängte Nadel nur die Veränderung im Bereich des einen unbewegten Magneten anzeigt.
anmerkung
222027
747586
201008
4
803
248
803 Durch die bei der Herstellung künstlicher Magnete gesammelten Erfahrungen war bekannt, daß die Permanenz des Magnetismus primär von Materialeigenschaften des zu magnetisierenden Eisens abhängt, vgl. Anmerkung 13 und Buffon, Traité 1788, 180.
anmerkung
222028
747587
201008
4
803
249
803 Zu denken ist besonders an eine umfangreiche Fußnote, in der sich Brugmans (Versuche 1784, 121 – 126) mit den Ansichten von Aepinus und van Swinden auseinandersetzt.
anmerkung
222029
747588
201008
4
Anmerkungen
Herausgeberkorrekturen am Drucktext
Marginalien zur sechsten Auflage
Anmerkungen von Lichtenberg
Registereinträge
0
201008
Sachregister ~ Abstoßung ~ magnetische ~ Erklärung.
24542
4
375
19-24
lichtenberg
Die gleichnahmigen Pole sperren sich
Die Sphären werden gleichsam platt
und können sich die Magnete dre-
hen,
245
so werden sie durch die Ela-
sticität der Sphären, die sich ausbrei-
ten von einander getrieben.
siehe Gesamtregister.
0
201008
747588
Personenregister ~ Aepinus, Franz Maria Ulrich Theodosius ~ Magnetismus.
24616
4
803
249
Aepinus
siehe Gesamtregister.
0
201008
Sachregister ~ Anziehung ~ magnetische ~ Erklärung.
24543
4
375
12-19
lichtenberg
Kommen die freund-
schafftlichen Pole gegen einander, so
binden sich die Materien bey
a
und
verliehren ihre Expansions Krafft
daher drücken die Theile
c
,
d
;
m
,
n
gegen das
vacuum
a
und
|
10v
reissen die
Magnete, die starck an ihnen kleben mit fort, so entsteht das
anziehen.
244
siehe Gesamtregister.
0
201008
Sachregister ~ Eisen ~ Magnetismus ~ magnetisierbar.
24601
4
375
29-34
lichtenberg
Gleichgültiges Eisen wird durch ver-
theilung magnetisch in dem der Pol
+
m
des Magneten das natürliche +
m
des Eisens zurück treibt, da
denn dessen –
m
die Stelle ausfüllt.
(238)
So wird das Eisen mag-
netisch unter dem Einfluß des Magneten und kan endlich Perma-
nent werden.
248
siehe Gesamtregister.
0
201008
Personenregister ~ Brugmans, Anton ~ Schriften ~ Tentamina philosophica de materia magnetica (1765) ~ Philosophische Versuche über die magnetische Materie (dt. von C.G. Eschenbach 1784).
8067
4
375
25-36
lichtenberg
Er erläutert dieses vortrefflich
im Werck selbst
siehe Gesamtregister.
0
201007
747574
Personenregister ~ Brugmans, Anton ~ Schriften ~ Tentamina philosophica de materia magnetica (1765) ~ Philosophische Versuche über die magnetische Materie (dt. von C.G. Eschenbach 1784).
8067
4
800
238
Brugmans (Versuche 1784, 151)
siehe Gesamtregister.
0
201008
747579
Personenregister ~ Brugmans, Anton ~ Schriften ~ Tentamina philosophica de materia magnetica (1765) ~ Philosophische Versuche über die magnetische Materie (dt. von C.G. Eschenbach 1784).
8067
4
801
241
Brugmans (Versuche 1784, 120 f.)
siehe Gesamtregister.
0
201008
747583
Personenregister ~ Brugmans, Anton ~ Schriften ~ Tentamina philosophica de materia magnetica (1765) ~ Philosophische Versuche über die magnetische Materie (dt. von C.G. Eschenbach 1784).
8067
4
801
244
Brugmans (Versuche 1784, 142 f.)
siehe Gesamtregister.
0
201008
747585
Personenregister ~ Brugmans, Anton ~ Schriften ~ Tentamina philosophica de materia magnetica (1765) ~ Philosophische Versuche über die magnetische Materie (dt. von C.G. Eschenbach 1784).
8067
4
802
246
Brugmans (Versuche 1784, 146 – 148)
siehe Gesamtregister.
0
201008
747587
Personenregister ~ Buffon, George Louis Leclerc de ~ Schriften ~ Histoire naturelle des minéraux (1783–1788) ~ 5: Traité de l’aimant et de ses usages (1788).
8079
4
803
248
Buffon, Traité 1788
siehe Gesamtregister.
0
201008
Sachregister ~ Erde (Erdkugel) ~ Magnetismus.
2635
4
375
9-12
lichtenberg
So ist auf
unserer
Erde
in den hiesigen Gegenden mehr nördliche Materie
als südliche daher [?] und nur ein gewisser Pol der Nadel wird
gezogen.
siehe Gesamtregister.
0
201008
747576
Verweise ~ Vorlesungen zur Naturlehre ~ 3: Experimentalphysik I ~ Kap. 6 flüssige Körper.
19021
4
800
240
VNat 3, 328
siehe Gesamtregister.
0
201008
747583
Verweise ~ Vorlesungen zur Naturlehre ~ 3: Experimentalphysik I ~ Kap. 4 Mechanik.
19058
4
802
244
VNat 3, 232
siehe Gesamtregister.
0
201008
747583
Personenregister ~ Gehler, Johann Samuel Traugott ~ Schriften ~ Physikalisches Wörterbuch (1787–1796) ~ Art. Magnet.
19845
4
802
244
Gehler (3, 123 f.)
siehe Gesamtregister.
0
201008
Sachregister ~ Magnetisierung ~ Verteilung.
13857
4
375
6-9
lichtenberg
So
getrennt
besitzen sie nun beyde Pole des Eisens,
241
doch so
daß sich auch von jedem etwas in die andere hinüber er-
streckt.
242
Doch so, daß gegen den Süd Pol zu immer mehr
südliche Materie ist, als Nördlich und umgekehrt.
siehe Gesamtregister.
0
201008
747576
Personenregister ~ Lavoisier, Antoine Laurent ~ dephlogistisierte Luft (Sauerstoff).
16154
4
800
240
Lavoisier
siehe Gesamtregister.
0
201008
747583
Personenregister ~ Lesage, George-Louis ~ Theorie der Schwere.
16019
4
802
244
Lesage
siehe Gesamtregister.
0
201008
Sachregister ~ Wasser ~ Zerlegung / Zusammensetzung ~ Bild für magnetische Materie.
24552
4
375
2-4
lichtenberg
Sie vereinigen sich nun nicht wieder, so wie auch
hydrogène
und
oxygene
mit dem
Calorique
verbunden sich nicht wieder zu Was-
ser vereinigen
siehe Gesamtregister.
0
201008
Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ gez. πμ ~ Magnetismus.
31756
4
375
4
lichtenberg
πμ
siehe Gesamtregister.
0
201008
747588
Personenregister ~ Swinden, Jan Hendrik van ~ Magnetismus.
24617
4
803
249
van Swinden
siehe Gesamtregister.
200990
201007
201005
201008
200978
20099552ceffe076e80439715650
20100552cf002050202355326784
20100652cf0024c67dc294360454
20100852cf0046b0414049078896
20100952cf004ac90a2585835868
20099052ceffd947cac565464461
1442298275369
Abbildungen
Digitalisate
0201008437500handschriftVNat_4VIII_G1_010r-021.jpg10r VIII G 1, 10r
020100843751701handschriftVNat_4VIII_G1_010v-022.jpg10v VIII G 1, 10v