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Auf Grund einer Verordnung durften die im Museum befindlichen
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Einrichtungen die Treppen auf der Nordseite „zur Aufstellung
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derjenigen Sachen, die wegen Mangel an Raum in den Zimmern und
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Sälen keinen Platz fanden“ verwenden. Als dieser Treppenaufgang
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für Besucher bei der Säkularfeier der Universität 1837 wieder
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geöffnet werden sollte, schlug der Ober-Baukommissar Praël die
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Die Raumfrage des Physikalischen Kabinetts kam wieder zur
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Sprache, als ein besorgter Kollege im Januar 1837 in einem
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anonymen Schreiben die Universitätsleitung darauf aufmerksam
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machte, „daß es doch wohl feuergefährlich für die Bibliothek sey, daß
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Professor Weber in dem anstoßenden Museum oft so spät in die
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Nacht arbeitet. Nun erfahre ich vollends, daß er dort wie ganz
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häuslich eingerichtet ist, manchmahl Gesellschaften dort giebt, auch
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zumindest wegen der vermeintlichen Brandgefahr befragt wurde,
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antwortete er, daß für seine Forschungen auf den Gebieten des
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Magnetismus und der Elastizität der Festkörper kein offenes Feuer
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verwendet würde, wohl aber verschiedentlich für die Lehre, z.B. für
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chemische Hilfsoperationen, die Entwicklung von Sauerstoff und
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Wasserstoff, das Auskochen von Baro- u. Thermometerröhren, das
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Austrocknen der Raumluft vor elektrischen Experimenten oder für
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die Erwärmung von Apparaten. Eine Umsetzung der Einrichtung
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wäre aufwendig, weil viele der derzeitigen Situation angepaßte
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Instrumente dadurch ihren Wert verlieren würden. Zudem war Weber
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recht zufrieden: „Der jetzige Raum bietet zum Beispiel ein
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chemisches Hülfslaboratorium mit Küche, ein großes Auditorium,
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sehr hohe Zimmer und Säle, geräumige Vorräume und Bodenräume,
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Für ein neues Lokal des Physikalischen Kabinetts kamen nach
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Webers Ansicht überhaupt nur drei Möglichkeiten in Betracht: Ein
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Ausbau des alten Konzilienhauses, ein Umzug in die noch nicht
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verplanten Räume des im Bau befindlichen Universitätsgebäudes am
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Neuen Markt (Aulagebäude am Wilhelmsplatz) oder ein Neubau.