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In Erwartung der Modelle der v. Uffenbachschen Schenkung
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gerieten die bereits an der Universität vorhandenen Modelle wieder
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ins Blickfeld, und v. Münchhausen forderte ein Gutachten von
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Kästner an.
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Die Modelle waren inzwischen von der Bibliothek, als dort Platz
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für Bücher benötigt wurde, in das ehemalige philosophische, inzwi-
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Schlüssel der Collegienwärter verwahrte. Kästner hatte, um frei
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darüber verfügen zu können, einen Teil der transportablen Stücke auf
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das Observatorium und einen anderen in sein Wohnhaus bringen
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lassen, so daß zu dieser Zeit nur noch einige schwer zu bewegende
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Modelle im ehemaligen philosophischen Auditorium standen. Die
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beschränkten Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Observatorium
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und in seiner Wohnung erlaubten Kästner zwar, die Modelle im
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Rahmen seines Unterrichts vorzuzeigen, jedoch keine weitergehende
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öffentliche Nutzung: „Es wäre also sehr gut wenn diesen Modellen
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ein besondrer geräumiger und heller Platz angewiesen werden könnte.
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Da auch auserdem, ein ziemlicher Vorrath von optischen und andern
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Instrumenten in meiner Verwahrung ist, so liesse sich derselbe auch
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dahin bringen, und diese Sammlung von Modellen und Instrumenten
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würde schon einen eigenen Artikel in den Merkwürdigkeiten ausma-
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Kästner hielt es wohl für selbstverständlich, daß eine solche Einrich-
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tung ihm unterstellt werden würde. Weil die Benutzung der Modelle
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und Instrumente dem Professor für Mathematik und Physik zustand
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und dieser „vermuthlich allemahl bey der Societät der Wissen-
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schaften seyn [werde], so lange diese Societät noch etwa dauren
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kann", schlug er für die Unterbringung die Räumlichkeiten der
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Sozietät der Wissenschaften vor, die auch selbst schon über eine