2
Historische Sammlung: Inv.-Nr. H759.
3
Maße: Höhe 11,5 cm; Durchmesser des Fußes 8 cm.
4
Material: Klares, farbloses Glas, mit eingeschmolzenen verschlungenen opak-
5
weißen Glasfäden verziert.
6
Überlieferung: 1812 (H1, p. 41): „S. 79. Der Fuß eines Kelchglases, welches
7
ein Schottländischer Edelmann Cherbourg entzwey geschrien hat. Ein
8
Stentor hyoglastes [!] (Vid v. Uffenbachs Reisen).“ mit dem Zusatz: „Uff.“,
9
1831: „repos. 2. [= gänzlich unbrauchbar]“, Position gestr.
10
Literatur (vgl. Apparat): Morhof, Stentor 1682 [SUB HSD 4 BIBL UFF 380];
11
Zweiter Teil des Reiß Diarii durch Engelland 1710 [SUB HSD 8 Cod. Ms.
12
Uffenbach 25:2], p. 2700 – 2702 (vgl. Uffenbach, Reisen 3, 1754, 239 – 241).
13
Mayer spielt in seinem Katalog auf die Schrift von Morhof (s. Lit.) an, die im
14
Haupttitel „Stentor ὑαλοκλάστης“ heißt. – Uffenbach berichtet in seinem „Reiß
15
Diari[um]“ (s. Lit.) über seine Beobachtung unter dem Datum des 1. November
16
1710 (London) folgendes: „Mittags fuhren wir in blew bell in Clarmarket near
17
Douchstreet alwo wir nebst einer starken gesellschaft speiseten, umb den
18
schottländer die gläser zerschreyen zu sehen. Er heist Cherbourn ist von großer
19
famille, wohl gereist, und spricht Schotisch, Irländisch, welch, englisch
20
hollandisch teutsch italienisch französch [!] und latein. er ist aber sehr liederlich
21
und voller schulden. er mag etlich und 40 Jahr alt seyn, hat eine sehr starcke
22
stimme und singt einen guten bass. als wir gespeißet ließ er sich verschiedene
23
feine stengel gläser bringen darunter er diejenige aussuchte so einen reinen thon
24
haben. Er probirte sie daß er mit dem finger dagegen schluge. umb den rechten
25
thon des glases zu finden, und den schreyet er so lang dagegen an biß das glas
26
hell antwortet oder eben so nachklinget, und im gleichen thon nachschallet.
27
morhoff in seiner dissert. de scipho vitreo etc. meinet es müste durch eine octav
28
geschehen worüber aber unser schottländer lachte, und so wohl das gegentheil in
29
der that als auch mit folgender ration bewieße daß wen er eine octav höher oder
30
niedriger gegen das