IV. Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen.
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1respondirenden Quecksilbersäule, oder wie der Barometer-
2stand. Es muß ja auch eine solche Luftsäule gleich dick und
3gleich dicht angenommen werden; jenes laut hydrostatischen
4Gründen (3), dieses laut einstweiliger Voraussetzung. Folglich
5verhält sich auch das Gewicht dieser Säule, wie die Höhe
6derselben, ganz aus derselben Ursache, wie bey der Queck-
7silbersäule (4). Nun verhält sich aber das Gewicht der Luft-
8säule, wie die Höhe der Quecksilbersäule (4): es muß sich
9mithin auch die Höhe jener, wie die Höhe dieser, oder wie
10der Barometerstand verhalten. – Man habe z.B. die Höhe
11der Luftsäule, bey 28 Zoll Höhe der | Quecksilbersäule, =
12a Toisen gefunden. Steigt man nun so hoch, daß die Höhe427
13der letztern 14 Zoll beträgt: was wird die Höhe der erstern
14betragen? Es ist offenbar 28 : 14 = a : x; und x =14a28.
15Wäre a = 4032 Toisen, so würde x =14·403228=2016 Toi-
16sen; und man hätte demnach die zwey vollkommen gleichen
17Verhältnisse 4032 : 2016 = 28 : 14, von welchen die
18Glieder des erstern, die Höhen der Luftsäule, die des letztern,
19die Barometerstände anzeigen. Es ist mithin klar, daß sich
20die Höhen der Luftsäule, wie die Barometerstände verhalten,
21und daß folglich das Barometer auch die Toise sey, mit der
22man jene Höhen bestimmen kann.
236. Und hierauf beruht denn das barometrische Höhenmessen,
24wie schon Pascal richtig vermuthete. Es ist ja doch klar, daß
25man | sich nun die Luftsäule, eben darum, weil sich ihre Höhe,428
26wie die Höhe der Barometersäule verhält (5), in eben so viel
27gleich hohe Theile eingetheilt denken dürfe, in wie viel die
2828 Zoll hohe Quecksilbersäule eingetheilt ist, nähmlich in
2928 · 12 = 336; und daß die Luftsäule, wenn man in die Höhe
30steigt, um eben so viel dieser gleichen Theile kürzer werde,
31um wie viel ihrer gleichen Theile die Quecksilbersäule kürzer
32geworden ist. Man braucht daher nur durch die Erfahrung,
33ein für allemahl auszumitteln, was einer jener Theile der Luft-
34säule, in einem bestimmten Maaße betrage, oder wie hoch
35man nach diesem Maaße steigen müsse, bis das Barometer
36gerade um eine Linie fällt – um auch zu wissen, wie hoch
37man in der That gestiegen sey. Jenes aber ist durch Pascal
38geschehen. Es ergiebt sich aus seinen Versuchen (2), daß man
39ungefähr 12 Toisen = 72 | Fuß hoch steigen müsse, bis das429
40Barometer gerade um 1 Linie fällt; daß mithin eine Höhe von