IX. Von dem Wärmestoffe. §. 433.
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1im Götting. Magazin der Wissenschaften von Lichtenberg und
2Forster, dritten Jahrg. zweytem Stücke (Göttingen 1782) und
3im Gehlerschen Wörter|buche eine Beschreibung findet, hatte71
4ungefähr folgende Einrichtung. Sie bestand (fig. 9) aus einem
5doppelten eisernen Cylinder, wovon der eine in einer geringen
6Entfernung von dem andern stand. Der äußere ABCD ist ganz
7geschlossen, so, daß der Druck der Luft nicht mehr auf den Kol-
8ben. EF wirken kann. In dem innern GHIK, der oben offen ist,
9spielt der Kolben, dessen Stange durch die dampfdichte Oeff-
10nung P, im Deckel des obern geht. Der Zwischenraum zwischen
11beyden Cylindern ist beständig mit Dampf erfüllt, dessen Kraft es
12eben ist, welche den Kolben hinabtreibt, wenn unter demselben
13ein Vakuum hervorgebracht ist.
14Zu dem Ende geht aus dem Kessel, über welchen beyde Cylin-
15der stehen, eine Röhre L in den Zwischenraum, unten im Boden
16des äußern Cylinders. Durch diese kömmt der Dampf in den
17ganzen Zwischen|raum, und auch über den Kolben des innern72
18Cylinders. Um denselben auch unter den Kolben zu bringen, hat
19der Boden des innern Cylinders einen Schieber, den sogenannten
20Dampfschieber M, der durch den Gang der Maschine geöffnet,
21und geschlossen wird. Um aber den Dampf unter dem Kolben zu
22verdichten, und also ein Vakuum unter demselben hervorzubrin-
23gen, dient ein anderer, ebenfalls im Boden des innern Cylinders
24angebrachter Schieber, der sogenannte Ausleerungsschieber N,
25der eben so wie der vorige durch den Gang der Maschine geöffnet
26und geschlossen wird. Dieser Ausleerungsschieber öffnet oder ver-
27schließt die Mündung einer Röhre O, welche zum Condensator,
28einem besondern Behältniß führt, in welchem die Dämpfe abge-
29kühlt werden, und von welchem, da es auch bey der verbesserten
30Einrichtung ungefähr dasselbe geblieben ist, bey dieser sogleich
31die Rede seyn wird.
32Man denke sich nun den Kolben durch das Uebergewicht der73
33Balancierstange auf der andern Seite in die Höhe gezogen: so wird
34der Dampfschieber M geöffnet, und der Ausleerungsschieber N.
35verschlossen. Nun dringt der Dampf, mit welchem der ganze Zwi-
36schenraum zwischen beyden Cylindern stets erfüllt ist, unter den
37Kolben hinein. Jetzt wird der Dampfschieber geschlossen, und der
38Ausleerungsschieber geöffnet. Nun strömt der Dampf, der sich