Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 379

Band 2 - Teil II - Vom Lichte

VIII. Vom Lichte. §. 354–361.
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14. Auch Convexgläser geben nur in gewissen Fällen Bilder. Es ist
2darüber folgendes zu bemerken:
3a. Wenn der Gegenstand unendlich weit vom Glase entfernt
4ist, so erscheint das Bild im Brennpunkte des Glases. Alle
5Strahlen nähmlich, die in diesem Falle von dem Gegen-
6stande ausfahren und auf die Linse fal|len, sind als parallel428
7anzusehen. Wenn aber parallele Strahlen auf konvexe Lin-
8sen fallen, so werden sie nach der Brechung in dem Brenn-
9punkt derselben vereinigt. (S. 300.) Man kann also auch
10sagen: wenn (mit der Axe des Glases) parallele Strahlen auf
11erhabene Linsen fallen, so erscheint das Bild im Brennpunkt
12derselben. Näher kann kein Bild dem Glase liegen, als der
13Brennpunkt liegt.
14b. Wenn sich der strahlende Gegenstand im Brennpunkt des
15Glases befindet, so macht er gar kein Bild. Er kann nähm-
16lich in diesem Falle nur divergirende Strahlen auf die Linse
17schicken. Divergirende Strahlen werden aber, wenn der
18leuchtende Gegenstand sich im Brennraum befindet, nach
19der Brechung zu parallelen (S. 300.) die also nie, oder in
20einer unendlichen Entfernung zusammenlaufen. Man kann
21also auch sagen: der | Gegenstand, macht ein unendlich429
22großes Bild, in einer unendlichen Entfernung.
23c. Wenn der Gegenstand weiter vom Glase, als der Brenn-
24punkt liegt, (nur nicht unendlich weit (a)) so erscheint das
25Bild verkehrt und weiter vom Glase entfernt, als die Brenn-
26weite beträgt. Der leuchtende Gegenstand, kann nähmlich
27in diesem Falle, wieder nur divergirende Strahlen auf die
28Linsen schicken. Divergirende Strahlen werden aber, wenn
29die Entfernung des Gegenstandes größer ist, als die Brenn-
30weite, nach der Brechung konvergirend (S. 300). – Je näher
31das Objekt dem Brennpunkte des Glases kömmt, deste wei-
32ter rückt das Bild vom Glase weg und wird zugleich desto
33größer. Es verschwindet endlich ganz, wenn das Objekt in
34den Brennpunkt des Glases zu stehen kömmt. (b)
35d. Wenn der Gegenstand näher nach dem Glase liegt, als der |
36Brennpunkt, so kann gar kein Bild entstehen. Es kommen430
37nähmlich hier wieder nur divergirende Strahlen in Betrach-
38tung. Diese fahren aber in diesem Falle nicht zusammen,
39sondern bleiben divergirend, obgleich ihre Divergenz etwas
40vermindert wird. (S. 300.) Es gibt also für das Auge, keinen
41Convergenzpunkt der gebrochenen Strahlen.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243929 Sachregister ~ Linse (optisch) ~ konvexe ~ Bildarten. 12356 2 379 1-41 1 Auch Convexgläser geben nur in gewissen Fällen Bilder . Es ist darüber folgendes zu bemerken: a. Wenn der Gegenstand unendlich weit vom Glase entfernt ist, so erscheint das Bild im Brennpunkte des Glases. Alle Strahlen nähmlich, die in diesem Falle von dem Gegen- stande ausfahren und auf die Linse fal|len, sind als parallel 428 anzusehen. Wenn aber parallele Strahlen auf konvexe Lin- sen fallen, so werden sie nach der Brechung in dem Brenn- punkt derselben vereinigt. (S. 300.) Man kann also auch sagen: wenn (mit der Axe des Glases) parallele Strahlen auf erhabene Linsen fallen, so erscheint das Bild im Brennpunkt derselben. Näher kann kein Bild dem Glase liegen, als der Brennpunkt liegt. b. Wenn sich der strahlende Gegenstand im Brennpunkt des Glases befindet, so macht er gar kein Bild. Er kann nähm- lich in diesem Falle nur divergirende Strahlen auf die Linse schicken. Divergirende Strahlen werden aber, wenn der leuchtende Gegenstand sich im Brennraum befindet, nach der Brechung zu parallelen (S. 300.) die also nie, oder in einer unendlichen Entfernung zusammenlaufen. Man kann also auch sagen: der | Gegenstand, macht ein unendlich 429 großes Bild, in einer unendlichen Entfernung. c. Wenn der Gegenstand weiter vom Glase, als der Brenn- punkt liegt, (nur nicht unendlich weit (a)) so erscheint das Bild verkehrt und weiter vom Glase entfernt, als die Brenn- weite beträgt. Der leuchtende Gegenstand, kann nähmlich in diesem Falle, wieder nur divergirende Strahlen auf die Linsen schicken. Divergirende Strahlen werden aber, wenn die Entfernung des Gegenstandes größer ist, als die Brenn- weite, nach der Brechung konvergirend (S. 300). – Je näher das Objekt dem Brennpunkte des Glases kömmt, deste wei- ter rückt das Bild vom Glase weg und wird zugleich desto größer. Es verschwindet endlich ganz, wenn das Objekt in den Brennpunkt des Glases zu stehen kömmt. (b) d. Wenn der Gegenstand näher nach dem Glase liegt, als der | Brennpunkt, so kann gar kein Bild entstehen. Es kommen 430 nähmlich hier wieder nur divergirende Strahlen in Betrach- tung. Diese fahren aber in diesem Falle nicht zusammen, sondern bleiben divergirend, obgleich ihre Divergenz etwas vermindert wird. (S. 300.) Es gibt also für das Auge, keinen Convergenzpunkt der gebrochenen Strahlen. siehe Gesamtregister.
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