1mehr durch die Luft in der Röhre entgegen gedrückt wird. Das
2Wasser steigt also aus dem Gläschen C, mittelst der Röhre A,
3so lange in das Gläschen E hinüber, bis es zu Ende ist. Nun ist
4die Luft, welche vorher im Gläschen C blos in dem Raume
5über m zusammengepreßt war, im ganzen Gläschen und in
6der Röhre A ausgedehnt. Entwischen konnte keine, oder doch
7nicht merklich viel, weil zwischen beyden Schenkeln der Röhre
8und dem Boden beyder Gläschen nur ein sehr enger Raum statt
9findet, der sich früher von selbst mit Wasser verschließt, als
10Luft zudringen kann. – Sobald man nun aber die Luft wieder
11in die Glocke zuläßt: so fährt sie auch ins Gläschen E und jagt
12das Wasser wieder in das Gläschen C zurück. Denn weil die
13Luft in diesem Gläschen und in der Röhre A sehr ausgedehnet |
14ist: so vermag sie dem Druck der eindringenden dichteren Luft67
15nicht zu widerstehen und muß sich also wieder in ihren alten
16engeren Raum über m zusammenziehen. – Es ist dieß auch
17zugleich ein sehr schöner Beweis für die Elastizität der Luft.
186. Es gehe durch die Haubenöffnung einer Glocke, luftdicht eine
19gläserne, oben verschlossene, unten offne Röhre; man bringe
20Glocke und Röhre auf den Teller der Luftpumpe und setze
21unter die Röhre ein Gefäß mit Quecksilber, aber so, daß die
22Röhre dasselbe nicht erreiche. Nun pumpe man aus dem gan-
23zen Systeme die Luft tüchtig heraus, und schiebe, wenn es
24geschehen, die Röhre in das Quecksilber hinein. So lange das
25System luftleer bleibt, dringt kein Quecksilber in die Röhre.
26Was sollte es denn hinauf drücken, es ist ja keine Luft da!
27Sobald hingegen dieselbe wieder zugelassen wird, so drückt
28sie auf das Quecksilber; in der Röhre ist keine Luft, die diesem
29Drucke wi|derstehen könnte; folglich wird das Quecksilber in68
30die Röhre hinaufgetrieben. Und dieß ist wohl der überfüh-
31rendste Beweis, daß das Steigen des Quecksilbers in Barome-
32terröhren nur vom Druck der Luft herrühren könne. Freylich
33könnte man dasselbe, bey diesem Versuche, nicht auf 28 Zoll
34hinauf treiben. Aber man muß auch nie vergessen, daß man
35die Luft nie ganz wegpumpen könne. – Wird die Luft wieder
36weggenommen, so fällt das Quecksilber aufs neue herunter.
37Jetzt muß man die Röhre hinauf ziehen. Würde man es vorher
38thun, so lange noch die Luft da ist, so könnte das schwer
39herausplatzende Quecksilber die Glocke zerschmettern.
407. Unter einer mit einer messingenen Haube versehenen Glocke A
41(Fig. 12.) befinde sich das Gefäß B bis m mit Quecksilber