Erstes Bändchen.
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1vermindert, sie kann mit den andern Wassersäulen, die von der
2Röhre weiter abstehen, nicht anders mehr im Gleichgewicht blei-
3ben, als wenn sie verlängert, und auf diese Art durch ihre Höhe
4ihre Leichtigkeit ersetzt wird; das Wasser muß also in der Röhre
5steigen, um eine Säule zu bilden, die höher sey, und eben dadurch |
6das wieder ersetze, was die Theilchen derselben am Gewichte501
7verlohren haben.
8Es sey GB (Fig. 69) eine Glasröhre, die in das Wasser des
9Gefäßes VS bis E getaucht ist; ein Wassertheilchen wie A, das sich
10unter der Röhre befindet, wird von dem ganzen Glas, unter wel-
11chem sich dasselbe befindet, an sich gezogen, und zwar stärker,
12als es durch das Wasser geschah, dessen Raum dieses Glas einge-
13nommen; die nämliche Beschaffenheit hat es mit allen jenen, die
14sich unter B im ganzen Umfang der Attraktions-Sphäre des Glases
15befinden. | Hieraus folget, daß die Wassersäule AE leichter, als die502
16entfernten Säulen, wie z.B. HI geworden sey, die mit derselben
17einerley Höhe haben.
18Diese erste Betrachtung würde hinreichen, das Steigen der Flüs-
19sigkeiten in den Haarröhrchen begreiflich zu machen; aber es
20giebt noch zwey andere Ursachen, welche die Wirkung dieser
21erstern vermehren. – Bisher war nur von demjenigen Wasser die
22Rede, welches sich unmittelbar außer der Röhre, und unter dem
23äußersten Ende derselben befindet, wie in A oder a. Aber nun
24betrachte | man das Wasser, das sich in der Röhre selbst von B503
25bis C befindet. Nimmt man die Länge BC gleich der von BA,
26oder gleich der Wirkungssphäre des Glases, so ist klar: alle Theil-
27chen dieses Wassers (von B bis C) werden noch immer in die
28Höhe gezogen, und erfahren noch immer einen Verlust an ihrem
29Gewichte. Ja, es läßt sich unter der eben erwähnten Vorausset-
30zung leicht darthun, daß unter allen Wassertheilchen, die sich
31innerhalb der Röhre befinden, C das letz|te seyn müsse, an wel-504
32chem die Attraktion bemerkbar seyn wird. Ueber C hinauf kann
33sie ja nicht statt haben, weil das Röhrchenstück CB eben so her-
34abzieht, als das Röhrchenstück CD hinaufzieht, folglich beyde
35Attraktionen sich gegenseitig aufheben; – (m und bey C aber muß
36gerade dasjenige erfolgen, was in und bey B erfolgt).
37Man vergleiche nämlich das Wassertheilchen a in der Mitte der
38Länge AB mit dem Wassertheilchen c in der | Mitte der Länge BC:505
39so ergiebt sich; daß beyde Theilchen auf gleiche Weise angezogen
40werden, das eine durch die Röhre BC in der Entfernung Ba, das
41andere durch die Röhre CD in der nämlichen Entfernung Cc;