Georg Christoph Lichtenberg

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Seite VIII

Band 2 - Einleitung von Ulrich Joost

Einleitung
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1risch-Kritischen Ausgabe von Lichtenbergs naturwissenschaftli-
2chen Schriften wieder vorgelegt und damit der ursprüngliche Edi-
3tionsplan erweitert wird, so bedarf dies ein gehender Begründung.
4Und es gibt zugleich die Möglichkeit, die Umstände etwas näher
5zu beschreiben, unter denen Gamauf ›seinen‹ Lichtenberg hörte
6und seine Aufzeichnungen abfaßte. Denn so viele Ähnlichkeiten
7im traditionsbewußten akademischen Unterricht noch immer vor-
8handen sein mögen – mit den sozialen und institutionellen Um-
9brüchen gerade der vorigen Hochschulgeneration und unserer
10gegenwärtigen hat sich vieles nachhaltig ver ändert, was heute der
11Erklärung bedarf. Dem suchen die folgenden Bemerkungen, die
12freilich in der gebotenen Kürze viel mehr andeuten als ausführen
13können, gerecht zu werden.
141. Die Vorlesung als historische Lehrform –
15und als soziologisches, pädagogisches
16und philologisches Problem
17Man muß sich für die in unserer Edition präsentierten Texte in
18Erinnerung rufen, daß der Universitätsprofessor spätestens von
19der Frühen Neuzeit an bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vorran-
20gig und noch bis in die späten 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zu
21einem erheblichen Teil vom Ertrag seiner Vorlesungen lebte, die
22ihm von seinen Studenten direkt bezahlt wurden, und das keines-
23wegs immer ›praenumerando‹: im voraus. Die Vorzüge und Ge-
24fahren von solcherart Leistungsanreiz für den Lehrer einerseits,
25Studiengebühr für den Schüler andererseits sind offenkundig, zu-
26mal aus der Erfahrung ihrer Abschaffung hierzulande vor vier
27Jahrzehnten.2 Derlei Honorierung fördert naturgemäß das grund-
28sätzliche Bestreben, die einmal bezahlte Veranstaltung zu nutzen,
29schließt zugleich freilich den Mittellosen vom Studium aus: Da-

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

VIII 2 
VIII
12 Damit sind natürlich nicht die Kollektiv-Studiengebühren, deren Wieder-
2einführung wir in jetzigen Tagen erleben, gemeint, sondern die individuelle
3Besoldung nach Hörerzahl, wie sie noch bis in die frühen Siebzigerjahre des
420. Jahrhunderts von der akademischen Quaestur durch genaues Auszählen
5ermittelt, im 18. Jahrhundert aber durch persönliche Bezahlung beim Dozen-
6ten abgegolten wurde.
anmerkung 241558
797819 243476 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

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