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und alles Lichtes; auch sehen wir
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eigentlich nichts Schwarzes, son-
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dern nur die Gränzen desselben.
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Das Auge sieht daher auch die weiße
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Farbe, wenn es alle übrigen Farben
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an einem Orte zugleich oder schnell
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hintereinander sieht.
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§. 377.
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Indessen haben doch fast alle
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Körper auf ihren gefärbten Oberflä-
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chen Theilchen, welche dem Aether
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gar keine Schläge geben können;
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und ihre Farbe ist also gleichsam
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mit schwarz gemischt. Weiß mit
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schwarz gemischt giebt z. B. die
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verschiedene Arten von Grau. Auch
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scheinen alle Körper der Farben mit
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Weiß gemischt zu seyn; oder es
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scheinen alle Körper Theilchen auf
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ihrer Oberfläche zu haben, die den
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Aether mit verschiedener Geschwin-
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digkeit erschüttern. Wie man alles
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dieß nach der Newtonischen Theo-
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rie erklären kann, ist leicht be-
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greiflich.
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§. 378.
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Wenn daher auf einen Körper
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von irgend einer Farbe an einem
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dunkeln Orte nur rothes Licht ge-
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worfen wird, so sieht der Körper
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roth aus; es werden nur die Theil-
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chen seiner Oberfläche dadurch in
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eine schwingende Bewegung gesetzt,
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auf welche das rothe Licht wirken
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kann, und die also gegenseitig wie-
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der nur das rothe Licht hervorbrin-
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gen können. Indessen erscheinen
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daß beyde auf die selben
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Licht[t]heilgen würcken
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könn[en], so entsteht
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gleichsam ein Mittelding
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zwischen Durchgang und
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Zurückwerfung. HE. D.
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Gehler zielt auf so etwas.
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B. II. p. 148. 350