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Gesetzt nun, es stünde wegen dieser
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Bewegung in A, 31 Fig. niedriger als
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in C, so würde die Luft, die aller-
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wärts gleich stark gegen die Oeff-
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nung des Gefäßes drückt, wegen der
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niedrigern Wassersäule AB in B
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weniger Widerstand finden als in D,
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weil die Wassersäule CD höher ist;
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sie wird also AB aufwärts drücken
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und DC wird dabey niederwärts ge-
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hen müssen, und solchergestalt wird
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das Wasser bald aus dem Gefäße
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ausfließen. Verhütet man aber z. B.
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durch ein vor die Oeffnung gelegtes
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Blatt Papier, daß die Wassersäule
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AB nicht so geschwind von der Luft
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aufwärts getrieben werden kann, so
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kann auch CD nicht so geschwind
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sinken, das Wasser wird oben bald
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horizontal, und es kann nun nicht
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so leicht ausfließen. Bey einer engen
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Röhre findet kein so starkes
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Schwanken Statt, |170 und das Wasser
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fließt daher auch ohne untergelegtes
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Papier nicht aus.
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§. 207.
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Aus der Schwere der Luft und
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ihrem Vermögen, sich zusammen-
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drücken zu lassen, zusammenge-
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nommen, folgt, daß sie an einer
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jeden niedrigern Stelle dichter und
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zusammengepreßter seyn muß, als
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einer höhern. Von der Luft, welche
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in einem Gefäße enthalten ist, muß
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die, welche unmittelbar auf dem
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Boden liegt, das Gewicht aller dar-
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über stehenden tragen, und dadurch
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in einem gewissen Maaße zu-