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XIIIa. Vom Höhenmessen durchs Barometer
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XIIIa.1 Vorbemerkung
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„Wenn ich über den 2ten Theil [d.i. Astronomie und Physische
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Geographie] lese, welches des Jahrs einmal geschieht, so über-
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gehe ich die Lehre vom Höhenmessen durchs Barometer im
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eigentlichen Curse gantz und setze jedesmal am Ende des halben
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Jahrs 4 bis 5 Stunden öffentlich dieser Lehre aus, wobey ich
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ste Aussage Lichtenbergs zu seiner Behandlung des barometri-
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schen Höhenmessens. Er machte sie eher beiläufig in einem Brief
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vom 14. Mai 1791 an seinen Leipziger Kollegen Carl Friedrich
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Hindenburg, der eine Formel zur Umrechnung zwischen ver-
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schiedenen Temperaturskalen in einem einschlägigen Paragra-
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phen der vierten Aufl. des Erxleben kritisiert hatte. Tatsächlich
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hatte Lichtenberg bis zu dieser Aufl. in den Paragraphen 680 bis
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684, in denen bei Erxleben die barometrische Höhenmessung
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abgehandelt wurde, keine Erweiterungen vorgenommen, die das
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Lehrbuch zu einer geeigneten Grundlage für seine Behandlung
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des Themas, wie sie aus den erhaltenen Notizen erschlossen wer-
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den kann, gemacht hätten. Und auch zwei längere Ergänzungen
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in der sechsten Aufl., in der er die von Hindenburg kritisierte
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Formel nicht mehr abdrucken ließ, änderten die Lage in dieser
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Hinsicht kaum.
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Rückschlüsse auf Lichtenbergs Vorlesungstätigkeit über dieses
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Spezialgebiet ermöglichen zum einen die Aufzeichnungen über
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den Stoff der einzelnen Vorlesungsstunden aus der ersten Hälfte
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der 1780er (VN) bzw. der 1790er (NL VII F1) Jahre, zum ande-
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ren die hier zu edierenden und unter dem Titel „Höhenmessung
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mit dem Barometer“ zusammengefaßten Manuskriptblätter (NL
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IX C). Während erstere jedoch nur ausnahmsweise Auskunft