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von Herrn Hofrath Sömmering zu Mainz meisterhaft präpariret.
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Sie wurden selbst von Scarpa aus Pavia mit dem grösten Beyfall
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angesehn. Herr Erxleben hat von Bau des Ohres gar nichts.“
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Die bedeutendste zeitgenössische Arbeit auf dem Gebiet der
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Akustik, Chladnis ‚Entdeckungen über die Theorie des Klanges‘,
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mit der Beschreibung der von ihm so genannten Klangfiguren,
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hat Lichtenberg in den „Hefften“ mehrfach benutzt (Nr. 11,
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S. 24,8 f. und S. 25,28 – 26,11; Nr. 13, S. 34,32 – 35,4; Nr. 16,
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S. 39,9 – 12). Er hat aus dieser Schrift in der Vorlesung folgende
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grundlegende Erkenntnis hervorgehoben: „Die Bewegung des
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schallenden Körpers besteht nicht in einem Zittern der kleinsten
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Theilchen desselben. [Vgl. Anm. 5, S. 387.] Diese Entdeckung
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verdankt man Herrn Chladni. Er hat auf das deutlichste be-
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wiesen, daß nicht nur bey klingenden Saiten, sondern auch bey
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klingenden Ringen, Glocken und Stäben, während ihres Klanges
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gewisse Stellen dieser Körper ganz unbewegt bleiben, und daß
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um diese herum die übrigen Theile so oscilliren oder schwingen,
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daß diese Schwingungen auf beyden Seiten der festen Stellen
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oder Schwingungsknoten nach entgegengesetzter Richtung
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beweisen könne, daß nicht die Bewegung eines „schallenden
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Körpers im Ganzen den Schall mache, sondern das damit ver-
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bundene Zittern der kleinem Theile“, merkt Lichtenberg in einer
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kritischen Fußnote der sechsten Auflage an: „Dieses ist ganz
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unrichtig“ und verweist auf „die classische Schrift des D. Chlad-
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ni“. Dessen Verfahren, durch das die „Schwingungen bei klin-
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genden Scheiben und Platten etc. auch dem Auge vernehmlich
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dargestellt werden können“ nennt Lichtenberg dabei „eine
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Entdeckung die ein ganz neues Licht über dies dunkle Feld der
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Naturlehre verbreitet und von dem man große Fortschritte in
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In den ‚Hefften‘ ist wenig Originelles zu finden; Lichtenberg
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hat sich zum Zwecke der Vorlesung fast ausschließlich an den
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Ausführungen anderer orientiert.