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modifizierte, Phlogiston-Theorie sprach, das hat er in einem Zu-
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satz zum § 438 vorgetragen und ausführlich in der Vorrede aus-
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gebreitet. Wohl zollt er der französischen Chemie höchste Aner-
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kennung, schränkt dieses Lob aber ein, wenn er sagt: „Wenn ich
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die Franz. Chemie ein Meisterstück genannt habe, so will ich
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dieses bloß von ihr als einer isolirten Sammlung von Kenntnis-
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sen, oder wenn man will, von isolirter Wissenschaft, verstanden
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wissen, und nicht in so fern sie ein Theil der Naturlehre im allge-
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In der Vorrede beschränkt er seine Auseinandersetzung mit
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der französischen Chemie auf zwei Hauptpunkte: „Die electri-
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sche Materie und die sogenannte Zersetzung des Wassers.“ Er
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bemängelt, daß der Elektrizität in der neuen Theorie nicht die ihr
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zukommende Bedeutung beigemessen wird, und ihm scheinen
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die Schlüsse aus dem von ihm so genannten Amsterdamer Ver-
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such von Paets van Troostwyk über die Zusammensetzung des
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Wassers nicht beweiskräftig. Zahlreiche Einträge im Sudelbuch J
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belegen, daß er sich intensiv mit diesen Fragen auseinanderge-
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setzt hat: „In dem Versuch von Deiman und Paets van Troost-
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wyk, da sie Wasser durch Elektrizität in dephlog. und infl. Luft
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verwandelt zu haben glauben, ist wohl die erste Frage:“ – so
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heißt es in J 1742 – „wie ist diese Verwandlung geschehen? Hat
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sie als Feuer gewürkt oder als bloß mechanisches Mittel?
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Schwerlich, sondern es ist vielmehr wahrscheinlich daß die elek-
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trische Materie hierbei eine Verbindung mit den Wasser-Dämp-
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fen eingegangen ist. Nach diesen Betrachtungen könnte dieser
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Versuch, den man als eine so große Bestättigung der antiphlogi-
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stischen Theorie angesehen hat, ein sehr bedenklicher Zweifel