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XI. Von der magnetischen Kraft
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XI.1 Vorbemerkung
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„Unter allen Anziehungskräften ist die magnetische die merk-
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würdigste wegen ihrer Stärke, wegen der Ausdehnung des
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Raums, in welchem sie sich wirksam zeigt, wegen ihrer Ver-
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knüpfung mit einer einzigen Gattung von Körpern, und wegen
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der besondern Art, wie sie erweckt und auch wieder vernichtet
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Der elfte Abschnitt: „Von der magnetischen Kraft“ ist das
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letzte eigentlich physikalische Kapitel in Erxlebens Kompendium
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und mit 18 Paragraphen eines der kürzesten. Folgt man den
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Notizen im „Büchelgen“ K 8, so hat Lichtenberg im Sommer
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1785 fünf Vorlesungsstunden (von der 104. bis zur 109.) für den
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Vortrag des Magnetismus verwendet. Am 30. September
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(106. Stunde) und am 3. Oktober mußte er zusätzlich am Abend
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lesen, um den Stoff zu bewältigen. Die Vorlesung endete aber im
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Sommer 1785 nicht wie gewöhnlich mit dem Magnetismus-
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kapitel, sondern mit zwei Vorlesungsstunden über den Schall.
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In den Vorlesungsstunden zum Magnetismus weicht Lichten-
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berg hinsichtlich des Inhalts und der Stoffanordnung mehrfach
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von Erxlebens Lehrbuch ab. So ist dem „Büchelgen“ zu ent-
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nehmen, daß er die „Richtung des Magnets nach den Welt-
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gegenden“ (Directio) einschließlich der Abweichung (Declinatio)
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und der Neigung (Inclinatio), die bei Erxleben zum Abschnitt
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„XIII. Von der Erde insbesondere“ gehören, im Sommersemester
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1785 noch in der Vorlesung zum Magnetismus erwähnt hat (vgl.
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S. 347,18 – 23; 349,10 – 13). Danach hat Lichtenberg dieses
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Gebiet in der von ihm seit dem Wintersemester 1785/1786
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angebotenen Vorlesung zur Astronomie und physischen Geogra-
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phie behandelt. Andere Themen, wie die in Nr. 6 und Nr. 7
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beschriebenen „Merckwürdigen Magnete“ oder die Mitteilung
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der magnetischen Kraft und die Theorie Gablers (Texte Nr. 10
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bis 12), kommen bei Erxleben gar nicht vor. Den in den späten
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Magnetismus-Vorlesungen behandelten Stoff und seine Anord-