2
die vom Rosten der Metalle, von der Gährung, von der Fäulniß
3
und vom Verwittern handeln, wurden von Lichtenberg ganz
4
übergangen; nur der Gährung gedachte er mit ein Paar Worten“,
6
Im Laufe der Jahre nahm der Anteil der Lehre von der Luft
7
(ohne Schall) an den Vorlesungsstunden deutlich zu. Widmete
8
Lichtenberg ihr zu Beginn seiner Vorlesungstätigkeit lediglich ein
9
knappes Sechstel der Stunden, so lag der Anteil Mitte der 1780er
10
Jahre bei etwa einem Fünftel und stieg nach 1790 gelegentlich
11
auf über ein Viertel an. Dies spiegelt die immer ausführlichere
12
Behandlung der Gase oder Luftarten, wie er sie nennt. Hatte er
14
gerade eine gute Stunde erübrigt, so galten ihnen ein Jahr darauf
15
bereits fünf und ein weiteres Jahr später acht Stunden. Sein eige-
16
nes Fazit nach Abschluß des Themas im Winter 1783/84 lautete:
17
„Ich habe alle die wichtigsten Versuche durchgemacht und die
18
Sache überhaupt umständlicher behandelt, als selbst in Collegiis
20
Etwa von 1790 an hängte Lichtenberg der Lehre von den ein-
21
zelnen Gasen noch eine „Theorie der Luftarten“ an und stellte
22
unter dieser Überschrift der traditionellen („phlogistischen“)
23
Deutung der Phänomene die neue („antiphlogistische“) Deutung
24
auf der Grundlage des Lavoisierschen Systems der Chemie ge-
25
genüber. Nun sucht laut Lichtenberg „die Chemie ihren Zweck hauptsächlich und vielleicht gantz allein durch Beförderung von Verwandschafften zu erreichen“,7 und diese Verwandtschaften werden bestimmt durch die „Wirkungen der Anziehenden Kraft bei flüssigen Körpern“. Die im Zusammenhang seiner Auseinandersetzung mit
26
den chemischen Theorien stehenden Texte, insbesondere einige
27
längere Ausarbeitungen zur Theorie der Luftarten und der anti-
28
phlogistischen Chemie, sind beim sechsten Abschnitt abgedruckt.
29
In Kapitel VII nehmen die Notizen zur Luft aus den ‚Büchel-
30
gen‘ (mehr als ein Viertel ihres Gesamtumfangs) einen großen
31
Raum ein.