II. 3. Von den wässerichten Lufterscheinungen.
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1voll Wasser, an welchen man die Menge des verdünsteten Was-
2sers entweder mittelst einer angebrachten Scale, oder durch das
3Gewicht erkennt. Richmann zu Petersburg – der bekannte Mär-
4tyrer der Elektricität – hat in beyder Rücksicht Atmometer ange-
5geben, welche zu den simpelsten gehören, die man hat.
6Das erste besteht aus drey Gefäßen von Blech. Das größte
7derselben A, Fig. 15 ist ganz mit Wasser angefüllt und verschlos-
8sen. In diesem schwimmt das zweyte ebenfalls verschlossene, aber
9ganz leere Gefäß B. Damit | es frey nur auf- und abwärts steigen,176
10aber nicht seitwärts weichen könne, bewegt es sich zwischen den
11vier Friktionsrollen, a, b, c, d, welche an zwey Stäben, die in
12dem Boden des ersten Gefäßes stecken, befestiget sind. Durch
13den Deckel dieses ersten Gefäßes gehen im Dreyecke 3 metallene
14Füße, e, f, g. Sie stehen auf den Deckel des zweyten Gefäßes auf
15und tragen das dritte offene Gefäß C, in welchem sich das Wasser
16befindet, welches verdünsten soll. So wie nun von diesem Wasser
17etwas verdünstet, wird das Gefäß C leichter, und drückt weniger
18auf das Gefäß B. Dieß erhebt sich also und hebt damit natürlich
19auch das Gefäß C. An diesem ist der Zeiger h angebracht, der
20auf eine an dem ersten Gesäße befestigte Scale D hinweist, und
21so die Größe der Hebung anzeigt. Man braucht nur noch zu
22bestimmen, wie viel Gran Wassers jeder Theil der Scale | gelte: so177
23erhält man die Größe der Ausdünstung ganz genau. – Statt dieses
24Atmometers könnte man vielleicht noch besser das Ciarcysche
25Aräometer gebrauchen∗. Das zweyte Richmannsche Atmometer
26hat folgende Einrichtung. A,Fig.16 ist ein Kasten, in welchem
27in der Mitte, von oben eine bleyerne Röhre B von 5 Zoll im
28Durchmesser geht. An der Seite dieser Röhre ist im Kasten bey c
29ein Loch, wo das Wasser hinein gebracht wird, nachdem es vorher
30gewogen worden. Die Röhre ist offen. Das Wasser kann also
31innerhalb des Umfanges derselben in die Höhe steigen; zu dem
32übrigen aber kann keine Luft kommen. So wird der Kasten einige
33Wochen lang der freyen Luft ausgesetzt. Wie nun das Wasser
34inner|halb der Röhre verdampft, drückt das, das sich an beyden178
35Seiten derselben im Kasten befindet nach. Ist so das Wasser in
36der Röhre bis zum untern Ende derselben verdampft, so wird das
37übrige, was sich noch im Kasten befindet, zur Öffnung, die bey d
38angebracht ist, herausgelassen, gewogen und dieses Gewicht mit