1man gewisse gleiche Verhältnisse gegen diesen Einzigen längst
2zuschrieb, erhalten diese auch durch die Kreise, die sie alle, einer
3wie der andere, um ihn beschreiben, und durch das Licht, das
4sie alle aus diesem reichen Quell erhalten. Zunächst um ihn läuft
5Merkur, dann Venus, hierauf unsere Erde, die von dem Monde
6begleitet wird; weiterhin Mars, Jupiter und Saturn, und endlich
7über allen diesen steht die Fixstern-Kugel unbeweglich. Merkur
8vollendet seinen Lauf in 80 Tagen; die Venus in 9 Monathen;
9unsere Erde in einem Jahr, und der Mond um diese | in einem98
10Monath; Mars in zwey, Jupiter in 12 und Saturn endlich in 30
11Jahren. – Man hat Maschinen, die diese Bewegungen der Planeten
12in ihren verhältnißmäßigen Entfernungen von der Sonne durch
13Räderwerk vorstellen. Sie werden Orreries, sonst auch Planetaria
14genannt. Der erstere Name wird von Einigen von dem Worte
15Orbitery, von Andern aber, welches mehr für sich hat, vonHora-
16riumabgeleitet∗. Das Bodesche | Orrery, welches Lichtenberg99
17besaß, kostete 2 Louisdors.
18Copernikus erklärte auch sehr richtig den Wechsel der Jah-
19reszeiten und Tageslängen durch den Parallelismus, der unten
20einen Winkel von 6612Grade gegen die Ebene der Bahn geneigten
21Erdaxe, – wovon weiter unten gesprochen werden wird. Aber er
22erschwerte sich die Sache durch die Vorstellung, daß dieser Paral-
23lelismus erst durch eine eigene Drehung erhalten werden müßte.
24Dieß war die dritte Bewegung, welche er der Erde beylegte, und
25vermöge welcher sich dieselbe einmahl des Jahrs um die Pole
26der Ekliptik und zwar der himmlischen Ordnung der Zei|chen100
27entgegen drehen sollte. Hierin irrte nun der große Mann. Noch
28mehr irrte er aber in der Erklärung jener ersten Ungleichheit,
29von welcher eben die Rede war, derjenigen nämlich, die in dem
30Ptolemäischen System nicht von der Bewegung der Sonne, und
31in dem seinigen nicht von der Erde abhing, sondern vielmehr
32den Planeten selbst zuzukommen schien. Er wollte auch diese