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stehen im Schatten, und weil die
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Lichtstrahlen in geraden Linien
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fortgehen, so fängt ein dunkler
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undurchsichtiger Körper auch die
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Lichtstrahlen auf, welche auf an-
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dere hinter ihm stehende ähnliche
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Körper fallen könnten, wenn er
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nicht da wäre; oder er wirft einen
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Schatten auf sie.
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§. 305.
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An sich ist Schatten freylich Ab-
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wesenheit des Lichtes; aber wir se-
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hen dennoch die im Schatten ste-
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henden Körper, weil sie anderwärts
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her (§. 301) immer eine gewisse
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Erleuchtung bekommen. Auch ist
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der Schatten gegen die erleuchteten
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Stellen hin nie scharf begränzt oder
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völIig deutlich davon abgesondert,
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sondern zwischen Schatten und
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Licht liegt der Halbschatten da,
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wohin erleuchtende Strahlen nur
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von einigen Puncten des leuchten-
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den Körpers fallen können, von
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andern aber nicht. Die Größe, Ge-
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stalt und Lage des | 258Schattens richtet
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sich übrigens nach Größe, Gestalt,
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Lage und Entfernung des
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leuchtenden und des den Schatten
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werfenden Körpers, so wie es auch
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dabey mit auf die Lage und Gestalt
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der Fläche ankömmt, welche den
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Schatten auffängt.
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§. 306.
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Doch haben sich gewisse dunkle
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Körper dadurch merkwürdig ge-
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macht, daß sie, nachdem sie eine