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X. Von der Elektricität
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X.1 Vorbemerkung
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„In Mechanik, Optik, Wärmelehre und Chemie fand die eben
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einsetzende bewußte Forschung einen uralten Schatz vorwissen-
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schaftlicher Erfahrung vor, der seinen Wert hatte; bei der
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Elektrizitätslehre und dem Magnetismus mußte sie selbst erst das
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entsprechende ‚prähistorische‘ Stadium durchlaufen, ehe sie zu
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klaren Ideen führen konnte. Was den Forschern im 17. Jahrhun-
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dert und im ersten Teil des 18. Jahrhunderts aufstieß, waren
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verwickelte Erscheinungen, wie Reibungselektrizität, Funkenbil-
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dung, Einfluß der Luftfeuchtigkeit usw., die sie mangels elektro-
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statischer Grundbegriffe unmöglich aufklären konnten.“ So faßt
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Max v. Laue den Stand der Kenntnisse über Elektrizität und
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Magnetismus um die Mitte des 18. Jahrhunderts zusammen.
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Und er fährt fort: „Zur Wissenschaft wurde die Elektrizitätslehre
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erst durch die Aufstellung des Coulombschen Gesetzes, demzu-
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folge die Kraft zwischen zwei Ladungen zum Quadrat des
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von den folgenreichen Entdeckungen Galvanis und Voltas zur